Video-Botschaft

Kossendey: Fremdschämen für die ABDA APOTHEKE ADHOC, 05.08.2013 13:19 Uhr

Berlin - 

Eigentlich wollte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt die Unruhestifter in den eigenen Reihen einfangen. Doch diverse Treffen und Briefwechsel mit den „Protestapothekern“ haben offenbar nicht für Frieden gesorgt: Die „Videothekerin“ Ann-Katrin Kossendey hat ein neues Video ins Netz gestellt und attackiert Schmidt mit einer Parodie auf dessen Ansprache zur Notdienstpauschale.

Die ABDA hatte Ende vergangener Woche ein Video veröffentlicht, in dem Schmidt das Zustandekommen des Apothekennotdienstsicherstellungsgesetz (ANSG) erklärt. In der Ansprache aus dem Präsidentenzimmer hatte sich Schmidt auch für die Notdienstpauschale bedankt.

Kossendey fühlt sich nicht vertreten: „Bei wem er sich bedankt, das weiß kein Mensch. Und warum er sich bedankt, dass weiß erst recht keiner“, sagt sie in einer Persiflage zu Schmidts Auftritt. Die Notdienstpauschale komme verspätet, sei nicht kostendeckend und ein Bürokratiemonster, kritisiert die Apothekerin aus dem niedersächsischen Wiefelstede.

Kossendey sieht zahlreiche „Fettnäpfchen“, in die Schmidt in seiner noch kurzen Amtszeit getreten sei: die mangelhafte Aufklärung der „Maulwurfaffäre“, den Kurzauftritt eines neuen Pressesprechers, Schmidts Ausführungen zur Larmoyanz der Apotheker oder unrentablen kleinen Apotheken und nun dieses Video. „Am 1. August hat das Fremdschämen für unsere Standesvertretung den absoluten Höhepunkt erreicht“, findet Kossendey.

Die Apothekerin poltert auch noch gegen die Struktur der ABDA generell und wirft den Standesvertretern vor, es sich in Berlin gemütlich zu machen. Auch vor persönlichen Angriffen auf Schmidt scheut Kossendey in dieser Video-Botschaft nicht mehr zurück.

Offenbar fühlen sich die Protestler, als deren Stimme Kossendey gelten darf, nicht ernst genommen: „Er mag sie nicht, die aggressiven Kollegen, er mag keine offenen Briefe, er mag nicht über Geld reden – Geld hat man“, so Kossendey.

Eine Gruppe von Apothekern hatte Schmidt Fragen gestellt und nach dessen aus ihrer Sicht unbefriedigenden Antwort neue Forderungen geschickt. Die Aufmischer wollen weiter machen: „Gemütlich war gestern“, schließt Kossendey ihr Video-Statement.