Grippeimpfstoffe

Mylan und bioCSL für Sachsen-Anhalt APOTHEKE ADHOC, 18.02.2016 13:18 Uhr

Berlin - 

Die Grippeimpfstoffe für Sachsen-Anhalt werden in der kommenden Saison von Mylan und bioCSL geliefert. Die beiden Hersteller haben die Zuschläge bei der Ausschreibung des AOK-Bundesverbands erhalten. Mylan soll das Bundesland mit Impfstoffen mit Kanüle versorgen, bioCSL übernimmt die Impfstoffe ohne Kanüle.

Die neuen Verträge sollen im Juli beginnen und ein Jahr laufen. Eine Verlängerung ist nicht vorgesehen. Wie bereits in dieser Saison, gibt es 2016/17 nur zwei Lose für das Bundesland. In der laufenden Saison liefert Abbott Impfstoffe ohne Kanüle und Sanofi Pasteur MSD Impfstoffe mit Kanüle.

In der Saisons 2013/2014 und 2014/2015 wurde Sachsen-Anhalt von drei Impfstoffherstellern versorgt: Sanofi Pasteur MSD, GlaxoSmithKline (GSK) und Abbott. Janssen-Cilag sollte ursprünglich die Region Dessau versorgen. Als die Konzerntochter Crucell 2013 ankündigte, die Herstellung des Grippeimpfstoffs Inflexal einzustellen, sprang Sanofi Pasteur MSD ein.

In den Jahren zuvor hatten die Kassen die Impfstoffversorgung durch einzelne Apotheken ausgeschrieben. 2010 hatte die Stern-Apotheke in Magdeburg die Versorgung übernommen. 2011 war es die Schlossapotheke in Nordrhein-Westfalen, 2012 hatten die Antonius-Apotheke aus dem bayerischen Deggendorf und die Mühlen-Apotheken aus dem niedersächsischen Northeim den Zuschlag erhalten. Wegen Lieferproblemen war dieses Modell bei Apothekern und Ärzten in die Kritik geraten.

Mylan, Sanofi Pasteur MSD und bioCSL sind die Gewinner der Ausschreibungen für die kommende Grippesaison: Mylan hat bislang in jedem Bundesland einen Zuschlag erhalten. Der US-Generikahersteller hatte 2014 die Generikasparte von Abbott übernommen, inklusive des Grippeimpfstoffs Influvac. Sanofi Pasteur MSD liefert in Hamburg und Thüringen, bioCSL kommt in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt zum Zug. Niedersachsen und Sachsen sind bislang die einzigen Bundesländer, in denen alle drei Hersteller aktiv sind.

In Baden-Württemberg hat die AOK bereits vor zwei Jahren Verträge geschlossen, die noch bis Juni 2017 laufen. Den Zuschlag erhielt Abbott. Da der Vertrag bereits 2014 abgeschlossen wurde, gibt es im Ländle noch einen exklusiven Rabattpartner, obwohl die Krankenkassen bei Impfstoffen seit 2015 eigentlich nur noch Rabattverträge mit mindestens zwei Herstellern schließen dürfen.

In der laufenden Saison haben vor allem zwei Hersteller bei Ausschreibungen zugeschlagen: Abbott und Sanofi Pasteur MSD. In insgesamt zwölf Bundesländern hat mindestens einer der beiden Unternehmen einen Rabattvertrag mit den Krankenkassen geschlossen. In den übrigen vier Bundesländern gibt es keine Rabattverträge.