Krankenkassen

Auch die AOK rutscht ins Minus

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Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) schreiben rote Zahlen. Im ersten Halbjahr verzeichneten sie nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) ein Defizit von 110 Millionen Euro. Die Kasse erklärt den Fehlbetrag mit gestiegenen Kosten für Arzneimittel und Krankenhäuser. „Die Ausgaben steigen mit rund 4 Prozent viel schneller als die Einnahmen“, sagte Martin Litsch vom AOK-Bundesverband im Gespräch mit der Zeitung.

Schon im ersten Quartal hatten fast alle Kassen Verluste eingefahren. Die einzigen Ausnahmen waren die AOKen sowie die Knappschaften, die ihren Überschuss bis zur Jahresmitte laut FAZ sogar auf 48 Millionen Euro steigern konnten. Die AOKen, die im ersten Quartal noch ein Plus von 36 Millionen Euro erwirtschaftet hatten, gerieten hingegen in den Folgemonaten in einen finanziellen Abwärtstrend. „Dieser rasante Ausgabenanstieg ist auf Dauer nicht finanzierbar“, erklärte Interimsvorstand Litsch.

Allerdings verfügt die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) über milliardenschwere Reserven. Am Ende des ersten Quartals hatten die Kassen ein Finanzpolster von rund 15,5 Milliarden Euro angehäuft. Die Rücklagen des Gesundheitsfonds, der die Versichertenbeiträge einsammelt und an die Kassen verteilt, summierten sich Ende März auf 9,8 Milliarden Euro.

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