Krankenkassen

Barmer: 44 Millionen Euro Überschuss

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Berlin -

Die Barmer GEK hat das Jahr 2013 mit einem Überschuss von fast 44 Millionen Euro abgeschlossen. Damit bewegt sich die Kasse zwar im Plus, jedoch betrug das Ergebnis im Vorjahr noch 490 Millionen Euro. Die Ausgaben der Kassen beliefen sich auf 24,7 Milliarden Euro. Die Einnahmen stiegen um 3,2 Prozent, die Ausgaben um 5,2 Prozent. Auch im Bereich Arzneimittel stiegen die Kosten laut Kasse deutlich.

Für den Kostenanstieg macht die Barmer vor allem gesetzgeberische Maßnahmen verantwortlich, etwa die Abschaffung der Praxisgebühr und das Finanzierungsgesetz zur Sicherstellung der wirtschaftlichen Stabilität von Krankenhäusern. Die Leistungsausgaben für die 8,7 Millionen Versicherten betrugen 23,4 Milliarden Euro, im Vorjahr waren es noch 22,2 Milliarden Euro.

Die Ausgaben pro Versicherten stiegen demnach um 5,6 Prozent auf 2708 Euro. Davon entfielen 477 Euro auf Arzneimittel, 496 Euro auf ärztliche Leistungen und 900 Euro auf Krankenhäuser.

„Nach der überaus erfreulichen Entwicklung im Arzneimittelbereich der letzten Jahre steigen die Arzneimittelausgaben in 2013 vor allem in der 2. Jahreshälfte wieder deutlich“, heißt es im Geschäftsbericht. Dabei sei der Kostenanstieg von 3,3 Prozent vor allem auf neue Produktinnovationen der Pharmaindustrie zurückzuführen. „Kassenindividuelle Maßnahmen, wie etwa der weitere Ausbau der Rabattverträge, können den ausgewiesenen Kostenanstieg sogar noch ein wenig dämpfen.“

Im ambulanten ärztlichen Bereich profitierten die Leistungserbringer von vertraglichen Anpassungsfaktoren, so die Kasse. Dazu gehöre die Anpassung des Orientierungspunktwertes – der Preisindikator für die Vergütung von ärztlichen Leistungen. Zudem würden dem ambulanten Sektor zusätzliche Pauschalen für den Ausbau der haus- und fachärztlichen Grundversorgung zur Verfügung gestellt. Die Ausgaben stiegen um 8,9 Prozent.

Im Krankenhaussektor hätten moderate Fallzahlsteigerungen und stark anwachsende Fallkosten zu dem deutlichen Ausgabenanstieg von 4,9 Prozent geführt. Im Heil- und Hilfsmittelbereich hätten vor allem Mengen- und Preissteigerungen zu dem Kostenwachstum von sogar 8,2 Prozent geführt.

Besonders im Hilfsmittelbereich beobachtet die Barmer einen Trend hin zu höherwertigen Versorgungsformen – etwa bei Kranken- und Behindertenfahrzeugen und in der mobilen Sauerstoffversorgung. Die stärksten Kostensteigerungen verzeichnet die Kasse im Bereich Vorsorge/ Rehabilitation (11,4 Prozent), Fahrkosten (9,9 Prozent) und Schutzimpfungen (9,7 Prozent).

In der Pflege habe insbesondere die Anhebung des Beitragssatzes zu einer komfortablen Situation geführt: Die Barmer schloss hier mit einem Überschuss von 13,9 Millionen Euro ab, 800 Prozent mehr als im Vorjahr. Auf der Ertragsseite stehen 2,78 Milliarden Euro, auf der Aufwendungsseite 2,77 Milliarden Euro.

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