Versandapotheken

„Eine Reihe von Spezialfällen“

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Berlin -

Der Markt der Versandapotheken ist im vergangenen Jahr kräftig durchmischt worden: Sanicare musste Insolvenz anmelden, DocMorris wechselte von Celesio zur Schweizer Zur Rose, der US-Konzern Medco stieg bei der Europa Apotheek Venlo aus und Vitalsana musste aus dem einstürzenden Schlecker-Konzern gelöst werden. Einen Strukturwandel bedeute das aber nicht, so der Chef des Bundesverbands Deutscher Versandapotheken (BVDVA), Christian Buse.

„Das ist ja keine Marktentwicklung, sondern das sind alles Spezialfälle“, sagte Buse beim Jahreskongress des BVDVA gegenüber APOTHEKE ADHOC. Bei Sanicare sei der Tod des Inhabers Johannes Mönter Auslöser der Insolvenz gewesen. „Die Insolvenz hing nach meiner Kenntnis auch nicht zwangsläufig mit dem Geschäft der Versandapotheke zusammen. Und es gibt ja auch einen neuen Inhaber. Also es scheint ja durchaus da Perspektive im Markt zu sein“, so Buse.

Sanicare hatte im Herbst 2012 – kurz nach Mönters Tod – Insolvenz angemeldet. Nachdem die Gruppe zerschlagen worden war, hatte Apotheker Dr. Volkmar Schein aus dem saarländischen Losheim im März das Versandgeschäft übernommen.

Dass sich Celesio von DocMorris trennen würde, hatte der Stuttgarter Pharmahändler tatsächlich schon lange vor. „Der Verkauf hing mit der Neuausrichtung von Celesio zusammen. Auch da hat sich ein Käufer gefunden, der an den Markt glaubt“, resümiert Buse. Im Oktober 2012 hatte Zur Rose die Versandapotheke für 25 Millionen Euro übernommen.

Auch bei der Europa Apotheek Venlo (EAV) habe es einen ganz speziellen Sachverhalt gegeben, so Buse. Der damalige Eigentümer Medco sei selbst von Express Scripts gekauft worden, momentan sei das Europageschäft nicht im Focus. Daher habe das Management das Unternehmen zurückgekauft. „Solange sich Interessenten finden für diese Versandapotheken, ist mir nicht bange“, so Buse.

Insgesamt hat das Geschäftsmodell aus seiner Sicht noch Luft nach oben: „Wir werden weiter wachsen, vielleicht nicht mehr mit den Wachstumsraten aus den Anfangsjahren. Aber ich gehe davon aus, dass im OTC-Bereich – wider meiner eigenen Prognosen – Richtung 20 Prozent Umsatzanteil gehen wird“, so Buse.

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