Pharmakonzerne

Bayer und Sanofi: Gewinn dank Euro-Schwäche

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Leverkusen -

Der schwache Euro sorgt für Schub bei den Pharmakonzernen. Bayer traut sich nach einem starken Jahresumsatz mehr zu, der französische Hersteller Sanofi kann schrumpfende Umsätze mit Diabetesmitteln wettmachen.

Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer hat nach einem robusten Jahresstart seine Prognosen erhöht. Der Umsatz dürfte im laufenden Jahr auf 48 bis 49 Milliarden Euro steigen, statt wie bisher veranschlagt auf 46 Milliarden, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Auch bei den Gewinnerwartungen ist Konzernchef Marijn Dekkers nun zuversichtlicher. Von Januar bis Ende März legte der Umsatz dank neuer Pharma-Produkte und dem milliardenschweren Zukauf der Consumer-Sparte von Merck & Co. um 14,8 Prozent auf 12,1 Milliarden Euro zu.

Bereinigt um Zu- und Verkäufe sowie um Wechselkursschwankungen hätte das Plus 2,7 Prozent betragen. Besonders stark waren die Zuwächse im Gesundheitsgeschäft. Im Gesamtkonzern erhöhte sich der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sonderposten um 9,6 Prozent auf 3,0 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 1,3 Milliarden Euro – 8,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Integrationskosten und Sparmaßnahmen belasteten.

Rückenwind vom schwachen Euro hat auch der französischen Pharmakonzern Sanofi bekommen: Im ersten Quartal 2015 stiegen die Einnahmen um 12 Prozent auf 8,81 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Ohne den Schub durch die für Sanofi günstigen Wechselkurse hätte das Wachstum im Jahresvergleich bei 2,4 Prozent gelegen.

Der unter anderem um Sondereffekte bereinigte Gewinn kletterte ebenfalls um knapp 12 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro und lag damit über den Erwartungen von Analysten. Unterm Strich drückten insbesondere Umbaukosten das Ergebnis um knapp 6 Prozent auf 1,02 Milliarden Euro.

Bei den für Sanofi wichtigen Diabetesmedikamenten sanken die Einnahmen um mehr als 3 Prozent. Der mit Abstand größte Umsatzbringer, das Insulin Lantus, büßte 5 Prozent seines Umsatzes ein und brachte noch 1,58 Milliarden Euro. Das Patent für das Mittel war im ersten Quartal ausgelaufen.

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