Großhandel

Noweda kauft Kapferer

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Die Essener Großhandelsgenossenschaft Noweda übernimmt den Familienbetrieb W. Kapferer KG mit Sitz im baden-württembergischen Mosbach. Die Transaktion findet rückwirkend zum Ende des Geschäftsjahres bei Kapferer am 1. April statt. Über den Kaufpreis wurde nichts bekannt gemacht. Die beiden Brüder Claus und Wolfgang Kapferer, die das 1884 gegründete Unternehmen in der vierten Generation leiten, bleiben als Geschäftsführer im Unternehmen.

Kapferer beschäftigt 380 Mitarbeiter und beliefert eigenen Angaben zufolge rund 1700 Apotheken. Der Noweda-Aufsichtsrat hat der Übernahme bereits zugestimmt; eine Abstimmung der 6500 Mitglieder ist laut Satzung nicht vorgesehen. Die Genossenschaft hofft, ihren Umsatz nach der Übernahme von 2,5 auf mehr als drei Milliarden Euro zu steigern. Damit dürfte die Noweda die Münchener Genossenschaft Sanacorp überrunden, deren Umsatz in Deutschland im vergangenen Jahr bei 2,73 Milliarden Euro lag und die 15 Niederlassungen betreibt.

Noweda-Chef Wilfried Hollmann setzt damit konsequent seinen Wachtumskurs fort: Bislang beliefert Noweda die Apotheken aus zehn Niederlassungen. Nun erweitertern die Essener ihre räumliche Präsenz deutlich gen Süden. Kapferer betreibt Niederlassungen in Mosbach, Friedrichsthal (Saarland) sowie Rossau (Sachsen) und Garching bei München. Abgesehen vom Standort in Sachsen, der sich mit der Noweda-Niederlassung in Taucha überschneidet, ist die Genossenschaft bislang in keinem der Einzugsgebiete der anderen Häuser vertreten.

Während sich die Noweda über die erreichte bundesweite Präsenz freut, dürfte man vor allem bei der Sanacorp der Gebietsausweitung mit Sorge entgegensehen. Denn mittlerweile machen sich die apothekereigenen Unternehmen zunehmend Konkurrenz. Erst vor gut einem Jahr waren die Münchener mit einer neuen Niederlassung in Gelsenkirchen ins Kerngebiet der Noweda vorgestoßen und hatten damit ihrerseits eine weitgehende Flächendeckung erzielt.

Bei den privaten Großhändlern gab man sich indes gelassen: Kapferer habe bereits seit 2001 nicht mehr an den gemeinschaftlichen Aktivitäten von Pharma Privat teilgenommen und spiele für die Flächendeckung der inhabergeführten Großhandlungen keine Rolle, hieß es.

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