Zytostatika-Ausschreibung

Barmer fest in Omnicare-Hand

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Berlin -

Die Barmer GEK hat bei ihrer Ausschreibung zur Versorgung mit parenteralen Rezepturen die Zuschläge erteilt. Wie sich schon im Dezember abgezeichnet hatte, ist das Pilotprojekt in Nordrhein-Westfalen fest in der Hand der Zyto-Kooperation Omnicare. Eine Bietergemeinschaft aus fünf Omnicare-Apotheken hat sämtliche elf Gebietslose gewonnen.

 

Das Konsortium besteht nach Informationen von APOTHEKE ADHOC aus der Goethe-Apotheke in Köln, der Apotheke auf der Lohe in Bad Oeynhausen, der Eschendorf Apotheke in Rheine und der Engelbert Humperdinck Apotheke in Siegburg sowie der Apotheke im Stadthaus in Bonn. Die Verträge treten am 27. März in Kraft. Bei einem Gebeitslos in der Region Euskirchen hatte die Barmer schon im Dezember einen Zuschlag erteilt, der Vertrag läuft bereits seit dem 13. Februar. Die 19 Arztpraxen in NRW werden zunächst für ein Jahr von den Omnicare-Apotheken versorgt, der Vertrag verlängert sich um ein Jahr, wenn alle Beteiligten dies wünschen.

Omnicare ist ein Zusammenschluss aus derzeit rund 50 Apotheken mit Sterilherstellung. Gestartet war das Unternehmen als Spezialgroßhändler für Zytostatika, die Umwandlung in ein Apothekerunternehmen erfolgte im Mai des vergangenen Jahres. Der Einkauf erfolgt zentral, die Herstellung dezentral. Mit rund 88 Apotheken, die jeweils exklusiv ein Gebiet abdecken, will Omnicare in diesem Jahr die Flächendeckung erreichen. Eigener Anspruch ist es, der drohenden Industrialisierung in der Zytostatikaversorgung durch Herstellbetriebe entgegen zu wirken.

Andere Apotheken mit Sterilherstellung sehen in dem Zusammenschluss dagegen den nächsten großen Player neben Zytocare und Zytoservice. Auch bei Omnicare gehe es um Zentralisierung, zumal die Apotheker auf zwei zur Gruppe gehörende Herstellbetriebe zurückgreifen könnten, so die Kritik.

Für die Barmer soll das Pilotprojekt in NRW nur der Anfang sein. Hat das Modell Erfolg, will die Kasse eine bundesweite Ausschreibung folgen lassen. Barmer-Chef Dr. Christoph Straub erhofft sich von solchen Verträgen hohe Einsparungen in der Versorgung mit parenteralen Rezepturen.

 

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