USA

Apotheken-Kickbacks: Novartis kauft sich frei

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Berlin -

Der Pharmakonzern Novartis hat mit den US-Justizbehörden in einem seit 2013 andauernden Rechtsstreit außergerichtlich geeinigt. Um das Risiko einer Milliardenstrafe abzuwenden, zahlt der Konzern 390 Millionen US-Dollar.

Das Justizministerium hatte Novartis vorgeworfen, den Verkauf bestimmter Medikamente in den USA durch Zahlungen an Apotheker gefördert zu haben, und Klage vor einem New Yorker Gericht eingereicht. Die Behörden gingen von einem finanziellen Schaden von 11.000 Dollar pro Fall aus. Unter dem Strich soll die Schadenssumme mehr als zwei Milliarden Dollar betragen.

Durch die außergerichtliche Einigung bleibt Novartis jetzt ein Gerichtsprozess im Februar 2016 mit ungewissem Ausgang erspart. Ein Geschworenengericht hätte in dem Fall entschieden.

Mindestens 20 Apotheker standen in Verdacht, unzulässige Geschäfte mit Novartis gemacht zu haben: Sie sollen gegen zusätzliche Rabatte bei Ärzten für den Einsatz des Immunsuppressivums Myfortic (Mycophenolsäure) geworben haben. Später sollen sie so auch die Umstellung auf Generika verhindert haben. Auch im Zusammenhang mit Exjade, Tasigna und Glivec soll es Zahlungen gegeben haben.

Novartis soll laut einem früheren Bericht der New York Times gezielt Apotheken mit großem Einfluss ausgewählt haben, die teilweise sechsstellige Dollarbeträge als Kickback einstreichen konnten. In den Verträgen sollen die Rabatte, nicht aber die Gegenleistung festgeschrieben worden sein. Der Prozess basierte auf Aussagen eines Ex-Mitarbeiters des Unternehmens, der bereits 2011 geklagt hatte.

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