Fehlzeiten

PTA sind 8,9 Tage krank

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Berlin -

Die Grippewelle war in diesem Jahr besonders heftig, auch Apotheken waren mit vielen Krankschreibungen betroffen. Allgemein sind PTA aber ein gesundheitlich sehr robustes Völkchen: Nach Zahlen der AOK sind Berufstätige in der pharmazeutisch-technischen Assistenz deutlich seltener krankgeschrieben als andere Berufsgruppen.

Insgesamt ist der Krankenstand bei den elf Millionen AOK-versicherten Arbeitnehmern im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr mit einem Anstieg von 0,1 Prozentpunkt fast gleich geblieben und liegt bei 5,2 Prozent. Damit hat jeder Beschäftigte im Durchschnitt 18,9 Tage aufgrund einer ärztlichen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung im Betrieb gefehlt.

Die PTA liegen mit 8,9 Fehltagen damit deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Seltener krank waren beispielsweise Berufe in der Softwareentwicklung (7,1 Tage), Ärzte (7 Tage) und Berufe in der Hochschullehre oder Forschung (3,9 Tage). Apotheker werden in der AOK-Statistik nicht eigens geführt.

Häufigste konkrete Ursache bei PTA sind Atemwegserkrankungen mit 18 Prozent. Es folgen mit je 13 Prozent die Kategorien „Muskel/Skelett“ und „Psyche“. Verletzungen kommen mit 8 Prozent seltener vor als bei Berufsgruppen mit vergleichbaren Gesamtfehlzeiten. Selten fehlen PTA zudem wegen den Krankheiten, die von der AOK in den Kategorien „Verdauung“ (7 Prozent) und „Herz/Kreislauf“ (3 Prozent) zusammengefasst werden. 39 Prozent werden von der Kasse unter sonstige Gründe geführt.

An der Spitze der Statistik liegen Müllwerker mit 30,8 Fehltagen, Berufe in der industriellen Gießerei (29,5) und Straßen- und Tunnelwärter (27,3). Aber auch Pflegekräfte fehlen mit 26,7 Tagen überdurchschnittlich oft. Laut AOK-Statistik ist der Krankenstand bis zum Jahr 2006 kontinuierlich auf 4,2 Tage gefallen, steigt seitdem aber fast in jedem Jahr an. Jetzt ist das Niveau von 2002 wieder erreicht.

Besonders stark steigen seit Jahren die Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen. Der Zuwachs lag im vergangenen Jahr bei 9,7 Prozent. Diese Erkrankungen führen laut AOK außerdem zu langen Ausfallzeiten. Mit 25,2 Tagen je Fall dauerten sie mehr als doppelt so lange wie der Durchschnitt mit 11,9 Tagen je Fall im Jahr 2014.

Die Kosten für die ausgefallene Bruttowertschöpfung sind nach Berechnungen der Krankenkassen immens und beliefen sich im Jahr 2013 auf 103 Milliarden Euro. Die Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) weist darauf hin, dass betriebliche Prävention einen Beitrag zur Gesunderhaltung der Belegschaften leisten und für die Betriebe auch ökonomischen Nutzen erzielen. Bei iga kooperieren gesetzliche Kranken- und Unfallversicherung. Beteiligt sind der BKK Dachverband, die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), der AOK-Bundesverband und der Ersatzkassenverband vdek.

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