Bereitschaftsdienst

Nordrhein startet Notdienst-Software

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Berlin -

Zum Jahreswechsel wurde der Notdienst in Nordrhein umgestellt: Die bisherigen Notdienstbezirke werden abgelöst; landesweit wird künftig eine Software eingesetzt, die in Westfalen-Lippe bereits seit zwei Jahren angewendet wird. Bei der Apothekerkammer ist man mit dem Start des neuen Modells zufrieden.

Die Notdienstsoftware, die von der Agentur Cyrano entwickelt wurde, arbeitet mit den Geodaten der einzelnen Apotheken. Auf deren Grundlage wird berechnet, welche Apotheke wann Dienst hat. Auf diese Weise sollen die Abstände zwischen den einzelnen diensthabenden Apotheken möglichst gleichmäßig verteilt und Häufungen an Bezirksgrenzen vermieden werden.

Dr. Stefan Derix, Geschäftsführer bei der Kammer, erklärt, durch das neue System fielen rund 6000 Dienste im Jahr weg. Auch einige Teildienste, die es in Nordrhein bisher gab, gehörten nun der Vergangenheit an. Da für diese Dienste keine Notdienstpauschale ausgezahlt wird, profitieren die betroffenen Apotheker. Derix betont allerdings, dass der Notdienst nicht wegen des Apothekennotdienstsicherstellungsgesetzes (ANSG) umgestellt wurde: „Wir haben schon vor dem ANSG angefangen.“

Beschwerden, dass Apothekern durch die geringere Zahl an Diensten auch die Pauschale entgehe, hat es Derix zufolge noch nicht gegeben. „Jedem ist klar, dass die Vergütung notwendig und wichtig ist, aber den Aufwand in keinster Weise finanziert.“

Die Umstellung des Dienstes hat laut Derix keine Probleme bereitet: „Es ist nur eine Neuorganisation, keine Veränderung des Dienstes“, betont der Kammergeschäftsführer. Derzeit seien die Mitarbeiter der Kammer vor allem damit beschäftigt, das neue System Patienten, Journalisten und Apothekern zu erklären.

Viele Patienten scheinen beispielsweise den gedruckten Notdienstkalender zu vermissen, den sie in den vergangenen Jahren in den Apotheken erhalten haben und der sich mangels Einteilung in Bezirke nicht mehr realisieren lässt.

Als Ersatz bieten die Apothekerkammern in Nordrhein-Westfalen eine Internetseite, die die nächste Apotheke zeigt. Außerdem verweisen die Kammermitarbeiter auf bestehende Webseiten und die zentrale Notdienstnummer. „Wir mussten den Leuten klar machen, was ein Kalender kann, und was er auch nicht kann – er war beispielsweise eigentlich schon beim Druck veraltet“, so Derix mit Blick auf Apothekenschließungen. Mit dem neuen System könne auf solche Änderungen direkt reagiert werden.

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