Grippeimpfstoffe

Abbott und Pasteur für Sachsen-Anhalt APOTHEKE ADHOC, 18.06.2015 09:20 Uhr

Berlin - 

Die Impfstoffhersteller Abbott und Sanofi Pasteur MSD sind in der kommenden Grippesaison die großen Player. Auch in Sachsen-Anhalt haben die beiden Unternehmen in der aktuellen Ausschreibung die Zuschläge erhalten und versorgen die Bevölkerung mit Grippeimpfstoffen.

Die Ausschreibung in Sachsen-Anhalt verantwortet die Barmer GEK. Anders als bisher wurde das Bundesland nicht mehr in drei Gebietslose unterteilt. Ausgeschrieben wurden „saisonale Grippeimpfstoffe zur Impfung der Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen in Sachsen-Anhalt für die Impfsaison 2015/16“ für Versicherte ab dem vollendeten siebten Lebensjahr. Die Verträge sollen im September beginnen und bis zum 30. Juni 2016 laufen.

Auch in anderen Bundesländern treten Abbott und Sanofi Pasteur MSD an. Seit 2015 sind die Krankenkassen verpflichtet, Verträge über Impfstoffe mit mindestens zwei Unternehmen innerhalb eines Versorgungsgebietes zu schließen. Eingeführt wurde diese Klausel 2014 mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Finanzstruktur und der Qualität in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-FQWG).

In Bremen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland liefert – anders als in Sachsen-Anhalt – Sanofi Pasteur Impfstoffe ohne Kanüle und Abbott Spritzen mit Kanülen. In Sachsen und Thüringen hat Sanofi Pasteur den Zuschlag für Vakzine mit Kanüle erhalten, die Impfstoffe ohne Kanüle kommen von bioCSL. Exklusive Verträge über Grippeimpfstoffe gibt es in der kommenden Saison nur noch in Baden-Württemberg und Niedersachsen, wo Vereinbarungen mit Abbott fortgelten.

In der vergangenen Saison wurde Sachsen-Anhalt noch von drei Impfstoffherstellern versorgt: Sanofi Pasteur MSD belieferte die Region Halle mit Impfstoffen mit und ohne Kanüle und Dessau mit Vakzinen mit Kanüle. In Dessau war der Konzern für Janssen-Cilag eingesprungen. Die Konzerntochter Crucell hatte im vergangenen Jahr angekündigt, die Herstellung des Grippeimpfstoffs Inflexal einzustellen.

GSK versorgte die Gebiete Dessau und Magdeburg mit Impfstoffen ohne Kanüle, Abbott lieferte Vakzine ohne Kanüle an Ärzte in der Region Magdeburg.

In den Jahren zuvor hatten die Kassen die Impfstoffversorgung durch einzelne Apotheken ausgeschrieben. 2010 hatte die Stern-Apotheke in Magdeburg die Versorgung übernommen. 2011 war es die Schlossapotheke in Nordrhein-Westfalen. 2012 hatten die Antonius-Apotheke aus dem bayerischen Deggendorf und die Mühlen-Apotheken aus dem südniedersächsischen Northeim den Zuschlag erhalten.

Wegen Lieferproblemen war dieses Modell bei Apothekern und Ärzten in die Kritik geraten. Mathias Arnold, Vorsitzender des Landesapothekerverbands Sachsen-Anhalt, hatte die Rückkehr zu den lokalen Apotheken daher als positiv bewertet.