Nasensprays

Warten auf Olynth plus APOTHEKE ADHOC, 08.08.2018 12:54 Uhr

Berlin - 

Konkurrenz für Nasic und NasenDuo kommt erst 2019: Klosterfrau und Ratiopharm können aufatmen, denn Johnson & Johnson muss die Einführung von Olynth plus verschieben.

Johnson & Johnson (J&J) wollte Olynth plus eigentlich pünktlich zur Schnupfensaison ausliefern. Geplant war der 27. September. Doch der Termin verschiebt sich in das kommende Jahr, dabei konnten Apotheken die Kombination aus Xylometazolin und Dexpanthenol bereits bestellen. Ursache für die Verzögerung sei ein Problem in der Produktion. „Man sagte uns, es gebe ein unvorhersehbares Problem bei einem Inhaltsstoff“, erzählt eine Berliner Apotheke.

Nun heißt es warten bis die Ware kommt. Alternativen sind mit dem Original von Klosterfrau sowie den Generika von Ratiopharm und TAD auf dem Markt. Erhältlich sind Produkte mit den Xylometazolin-Konzentrationen 0,1 Prozent für Erwachsene und 0,05 Prozent für Kinder. Gemein ist den Produkten eine Dexpanthenol-Konzentration von 5 Prozent.

Klosterfrau hatte für die Kombination in Nasic Nasenspray zur Behandlung akuter Rhinitiden 1995 beim Deutschen Patent- und Markenamt und ein Jahr später beim Europäischen Patentamt Exklusivität angemeldet. Damit war das Präparat eigentlich bis 2025 patentgeschützt. Teva hatte jedoch geklagt und im Januar 2015 vor dem Bundespatentgericht recht bekommen. Damit war der Weg für Generika geebnet; im Mai 2016 brachte Ratiopharm ein eigenes Produkt unter dem Namen XyoDuo auf den Markt gebracht. Das Präparat wurde im September 2017 in NasenDuo umbenannt.

Im Juli 2017 kam mit Septanasal von TAD ein weiteres Konkurrenzprodukt dazu. Das kombinierte Nasenspray ist ebenfalls für Kleinkinder ab zwei Jahren sowie in der der Stärke für Schulkinder und Erwachsene ab sechs Jahren erhältlich. Ratiopharm und TAD liegen mit ihren Produkten preislich etwa 20 Prozent unter dem Original.

Nasic ist dennoch mit mehr als neun Millionen verkauften Packungen pro Jahr die Nummer 2 unter den abschwellenden Nasensprays. Der Marktanteil ist seit der Einführung von XyloDuo von 15 auf 13 Prozent gesunken. Insgesamt wurden 2015 nach Zahlen von Insight Health 75,4 Millionen Packungen abschwellender Rhinologika im Gesamtwert von 131 Millionen Euro (ApU) verkauft.

Xylometazolin ist ein α1-Sympathomimetikum, das die Nasenschleimhaut abschwellen lässt, indem sich die Blutgefäße verengen. Die Nase wird frei, das Sekret kann besser abfließen und der Patient kann wieder durchatmen. Länger als eine Woche sollten solche Nasensprays jedoch nicht angewendet werden, um einen Gewöhnungseffekt zu vermeiden. Außerdem kann bei längerer Anwendung die Schleimhaut geschädigt werden, da sie austrocknet und empfindlicher wird. Das zugesetzte Dexpanthenol soll die Nase gleichzeitig pflegen.