Schmerzmittel

Neu von Aliud: Ibuprofen als Direktgranulat Alexandra Negt, 15.11.2019 07:39 Uhr

Aliud erweitert seine Ibuprofen-Range: Ab sofort gibt es ein Direktgranulat mit 200 mg oder 400 mg Wirkstoff je Stick. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Schmerzmittel gibt es in zahlreichen Darreichungsformen. Nun ergänzt Aliud sein Ibuprofen-Sortiment um Sticks zur direkten Einnahme ohne Flüssigkeit. Das Präparat kommt in den Stärken 200 mg und 400 mg je abgeteilter Form auf den Markt.

Ibuprofen Al direkt kommt in beiden Dosierungen mit jeweils 20 Stück auf dem Markt. Das Pulver in der geringeren Stärke kann ab sechs Jahren und einem Mindestgewicht von 20 kg eingenommen werden. Die höhere Dosierung kann ab 12 Jahren und mindestens 40 kg angewendet werden. Die Anwendungsdauer ist gleich wie bei Ibuprofen-Tabletten: Der maximale Einnahmezeitraum darf drei Tage in Folge und zehn Tage im Monat nicht überschreiten. Das Pulver kann ohne Wasser eingenommen werden. Es löst sich bereits auf der Zunge und kann zusammen mit dem Speichel geschluckt werden.

Ratiopharm war bislang der einzige Hersteller, der Ibuprofen als Direktpulver angeboten hatte. Granulate mit Acetylsalicylsäure gibt es aus dem Hause Bayer: Die Aspirin Effect Sticks enthalten 500 mg Wirkstoff je abgeteilter Form und sind in Packungsgrößen zu 10 oder 20 Stück erhältlich. Granulate mit Paracetamol hat Bene im Portfolio: Benuron direkt ist 250 mg oder 500 mg mit Erdbeer-Vanille-Geschmack im Handel.

Die Herausforderung bei der galenischen Entwicklung von Direktgranulaten ist neben dem Geschmack, der häufig den Eigengeschmack des Wirkstoffes kaschieren muss, die richtige Wahl von Hilfsstoffen und Verpackungsmaterialien. Um den Wassergehalt in der Formulierung möglichst niedrig zu halten, kommen spezielle Herstellverfahren zum Einsatz, nur so kann die Stabilität der Direktgranulate garantiert werden.

Der Wirkstoff ist ebenso als Tablette, Saft oder Zäpfchen verfügbar. Enthalten ist entweder Ibuprofen oder das schneller wirksame Iburofen-Lysinat. Durch die Kombination mit Paracetamol oder Coffein können synergistische Effekte (Opiod-Effekt) erreicht werden. Seit einiger Zeit gibt es Ibuprofen auch in Kombination mit Pseudoephedrin zur Linderung erkältungsbedingter Symptome. Zur lokalen Schmerzlinderung stumpfer Verletzungen gibt es topische Zubereitungen wie Cremes, Gele oder Pflaster.

Eine Einnahme ohne Wasser ist praktisch für unterwegs. Ärzte und Apotheker empfehlen zur Vermeidung gastrointestinaler Beschwerden zumeist die Einnahme mit Wasser oder eine Einnahme zu den Mahlzeiten. Menschen mit empflindlichen Magen reagieren mit Schmerzen und Krämpfen, da de Wirkstoff sich direkt auf die Magenschleimhaut absetzen kann. Ist dieser Schutzfilm bereits gestört, fallen die Beschwerden größer aus. Bei einer vorliegenden Gastritis sollte die Wahl des richtigen Schmerzmittels zusammen mit dem Arzt getroffen werden.

Ibuprofen kann wie alle NSAID gastrointestinale Beschwerden auslösen. Gerade bei ASS ist mit einer erhöhten Blutungsneigung zu rechnen, diese kann bis zu acht Tage nach Absetzen des Arzneimittels anhalten. Unter der Gabe von NSAID kann es ebenfalls zum Anstieg der Leberwerte kommen, insbesondere bei Diclofenac wurden Anstiege der Leberenzyme beobachtet. Darüber hinaus können Hautausschläge und Urtikaria auftreten. Unter der Einnahme von COX-2-Hemmern wurden vermehrt kardiovaskuläre Ereignisse beobachtet, diese schwerwiegende Nebenwirkung wird aktuell ebenfalls im Zusammenhang mit Diclofenac diskutiert, hier fordern Experten sogar eine Verschreibungspflicht.