Westfalen-Lippe

Fischbach: Apotheken von Drogerien abgrenzen APOTHEKE ADHOC, 11.08.2014 17:24 Uhr

„Wo Apotheke drauf steht, muss auch Apotheke drin sein“: Eine klare Abgrenzung der Apotheken von Drogeriemärkten hat Staatssekretärin Ingrid Fischbach (CDU, rechts) beim Besuch in der Offizin von Kammerpräsidentin Regina Overwiening (Mitte) gefordert. PhiP Morzall Paenda (links) fertigte für Fischbach Rezepturen an. Foto: AKWL
Berlin - 

Beim heutigen Besuch in der Apotheke von Gabriele Overwiening sprach sich Ingrid Fischbach (CDU) für eine klare Abgrenzung der Apotheken zu Drogeriemärkten aus: „Wo Apotheke drauf steht, muss auch Apotheke drin sein“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium (BMG). Die Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe hatte Fischbach in ihre Apotheke nach Reken eingeladen, um über berufspolitische Probleme der Apothekerschaft zu diskutieren.

Overwiening schloss sich der Forderung an: „Ich will mich nicht mit einem Drogeriemarkt vergleichen, sondern mich als freier Heilberufler im Zusammenspiel mit den anderen Akteuren im Gesundheitssystem positionieren.“ Dass auch im „Backoffice“ einer Apotheke jede Menge Heilberuf steckt, zeigte Overwiening bei einer kleinen Führung durch ihre Offizin.

Morzall Paenda, Pharmazeutin im Praktikum in der Apotheke, stellte für Fischbach Kapseln und eine Creme her – stellvertretend für die vielen Rezepturen, die Apotheken anfertigen. „Wir stellen beispielsweise für Kleinkinder Arzneimittel her, die die Industrie in passender Dosis nicht im Angebot hat“, sagte Paenda.

Einig waren sich Overwiening und Fischbach auch in der Frage der Qualität: „Neben der Abgabe des Arzneimittels an sich muss auch ein darüber hinaus geleistetes Engagement wie ein professionelles Medikationsmanagement eigens honoriert werden“, so Overwiening. Das steht laut Fischbach auch für das BMG außer Frage: „Wir wollen ein Mehr an Qualität, und da ist es nur logisch, dafür auch Anreize zu schaffen“, sagte die Staatssekretärin, die seit eineinhalb Jahren für die Bereiche Arzneimittel und Apotheken zuständig ist.

Auf der Agenda standen außerdem die Zukunft der PTA-Ausbildung sowie die gesenkten Festbeträge: Anhand konkreter Fallbeispiele zeigte Overwiening mit Blick auf die Apothekensoftware, welche Belastungen die Patienten durch die Absenkung zusätzlich schultern müssten.

Sie habe Patienten, die – bislang gut auf eine Therapie eingestellt – nun den Wirkstoff wechselten, weil sie sich die Mehrkosten nicht mehr leisten könnten, sagte die Kammerpräsidentin.

Overwiening steht immer wieder in Kontakt zu führenden Gesundheitspolitikern, da viele von ihnen ihren Wahlkreis im Einzugsgebiet der Kammer haben: Im vergangenen Jahr diskutierten vor der Bundestagswahl Jens Spahn (CDU), Daniel Bahr (FDP) und Maria Klein-Schmeink (Grüne) mit den Apothekern aus Westfalen-Lippe.