Lieferdienste

ProSieben steigt bei Dedendo ein Carolin Bauer, 14.12.2012 12:38 Uhr

Medien und Apotheken: ProSiebenSat.1 steigt beim Lieferdienst Dedendo ein. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

ProSiebenSat.1 macht sich weiter im Apothekenmarkt breit: Noch bevor der Lieferdienst Dedendo bundesweit an den Start geht, könnte sich der Medienkonzern Anteile am Unternehmen sichern. Die für Internetbeteiligungen zuständige Tochterfirma SevenVentures steigt damit beim zweiten Start-up mit Fokus auf Apotheken ein.

SevenVentures will Minderheitsanteile zwischen 25 und 50 Prozent erwerben. Weder beim Medienkonzern noch bei Dedendo wollte man sich zur Übernahme äußern. Ein ProSiebenSat.1-Sprecher bestätigte Gespräche, wollte sich zum Inhalt jedoch nicht äußern.

Nachdem Dedendo Ende September die Medienpartnerschaft bekannt gegeben hatte, war die Geschäftsführung kurz darauf zurückgerudert: Am Rande der Expopharm wollte man die Zusammenarbeit nicht mehr hervorheben. Dedendo habe noch weitere Medienpartner, hatte Geschäftsführer Mark-Michael Katenkamp betont.

Zunächst sollen Apotheken der Anzag-Kooperation Vivesco über die Internetseite Dedendo ihr Angebot präsentieren und neue Kunden gewinnen. Das Start-up soll zunächst in Bremen getestet werden.

Der Start verzögere sich aber, da der Vivesco-Beirat Nachbesserungen verlangt habe, so Dedendo-Mehrheitseigner Jörg Hempelmann, der Partner bei der Agentur JNB McCann Healthcare ist. Dies habe unter anderem das Einstellen oder Bearbeiten der Daten durch die Apotheken betroffen. Dedendo werde aber noch in diesem Jahr in der Testregion starten, versichert Hempelmann.

Erst vor Kurzem hatte sich der Medienkonzern 20 Prozent an Apomio, einem Preisvergleichs-Portal für Versandapotheken gesichert. Der Gesundheitsbereich sei sehr spannend, so der ProSiebenSat.1-Sprecher. Im kommenden Jahre werde es zu weiteren Beteiligungen kommen.

Der Konzern, der den Finanzinvestoren KKR und Permira gehört, tauscht über SevenVentures Werbezeiten gegen Umsatz- oder sogar Unternehmensbeteiligungen. Einer der ersten Partner der sogenannten Media-for-Revenue- beziehungsweise Media-for-Equity-Programme war der Internetshop „Zalando“.