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Aus für Almased-Apotheker Alexander Müller, 11.01.2016 15:04 Uhr

Berlin - 

Über 16 Jahre war er im TV das Gesicht von Almased: Apotheker Rudolf Keil warb mit seinem Namen für das Diätpulver des Herstellers aus Bienenbüttel. Doch zum Jahreswechsel war Schluss: Man habe die Zusammenarbeit mit Keil zum 31. Dezember beendet, teilte eine Sprecherin des Unternehmens mit. Mit der Suche nach einem Nachfolger kann sich der Hersteller Zeit lassen.

Keil trat in den TV-Spots des Herstellers als Experte auf. Zunächst joggt dort eine Frau im gelben Bikini mit ihrem Hund am Strand und wird dabei von zwei Rettungsschwimmern beobachtet. Der Text dazu: „Für alle, die schon morgen eine Bikini-Figur brauchen.“ Dann sieht man noch eine andere Frau, die ein Glas Almased trinkt und von ihrem Mann umarmt wird. Und dann kommt Keil: „Den kostenlosen Diätplan mit vielen leckeren Rezepten erhalten Sie jetzt in jeder Apotheke.“

Das ist Geschichte, Almased hat sich von Keil getrennt: „Es handelt sich hierbei um persönliche Gründe der Geschäftsleitung“, so die Sprecherin. Keil selbst will nicht weiter ins Detail gehen, man habe sich eben getrennt. „Das waren 16 fruchtbare und erfolgreiche Jahre“, so der Apotheker. Jetzt sei es zu Ende, die Trennung ein ganz normaler Vorgang.

Böses Blut gibt es bei dem Apotheker aus Grevenbroich nicht: Er werde Almased weiter in seiner Post Apotheke in Grevenbroich verkaufen. „Das ist doch ein gutes Produkt“, sagt Keil. Und er wünscht allen, die damit etwas zu tun haben, alles Gute. Keil hatte schon früher Kritik an seinem Engagement für Almased damit gekontert, er sei Überzeugungstäter.

Denn nicht alle Kollegen waren begeistert vom Almased-Apotheker – zumal das Diätpulver regelmäßig auch im Mass Market auftaucht, zuletzt sogar bei Kaufland und Netto. Der Hersteller sieht das nach eigenen Angaben nicht gern. Ein Großhändler, der dafür verantwortlich sein soll, wird von Almased neuerdings nicht mehr beliefert.

Grundsätzlich kann man sich bei Almased vorstellen, auch künftig wieder einen Apotheker in den eigenen Spots auftreten zu lassen. Einen Nachfolger für Keil gibt es aber noch nicht. Der Hersteller verspürt keine Eile: „Bisher hat dies für uns keine Priorität“, so die Sprecherin.

Almased tut vielleicht auch gut daran, Keil nicht zu schnell zu ersetzen. Denn auch die Wettbewerbszentrale sieht den Einsatz des Apothekers kritisch. Gegen die Empfehlung eines Arztes war man sogar vor Gericht gezogen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, Almased wird in Berufung gehen. Die Wettbewerbszentrale hatte angekündigt, gegebenenfalls auch gegen die Kooperation mit Keil vorzugehen. Das hat sich nun erledigt.