Ärztevertretung

KBV ohne Köhler APOTHEKE ADHOC, 16.01.2014 10:10 Uhr

Zäsur bei Ärztelobby: KBV-Chef Dr. Andreas Köhler legt zum 1. März sein Amt nieder. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), gibt sein Amt auf: „Aus gesundheitlichen Gründen habe ich die für mich schwere Entscheidung getroffen, mein Amt zum 1. März niederzulegen“, sagte Köhler. Er ist seit 2005 Chef der KBV. Anfang November hatte er einen Herzinfarkt erlitten.

Der Vorsitzende der Vertreterversammlung, Hans-Jochen Weidhaas, zollte Köhler „großen und uneingeschränkten Respekt vor dieser persönlichen Entscheidung“. Köhler habe für die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten sowie für das gesamt System der Kassenärztlichen Vereinigungen Großes geleistet. „Der heutige Tag stellt eine Zäsur dar“, so Weidhaas.

In der KBV hatte es zuletzt heftigen Streit gegeben: In einer Sonder-Vertreterversammlung im Dezember waren Abwahlanträge gegen Köhler, der die Fachärzte vertritt, und die Hausarztvertreterin Regina Feldmann gestellt worden – hatten aber keine Mehrheit erhalten.

Feldmann hatte damals eingeräumt, dass es eine Lagerbildung bei der KBV gebe. Hintergrund ist ein Streit zwischen Fachärzten und Hausärzten.

Der Koalitionsvertrag sieht vor, dass künftig die hausärztlichen Mitglieder der Vertreterversammlung über rein hausärztliche Belange entscheiden sollen – und die Fachärzte über fachärztliche Themen. Die Vertreterversammlung hatte im November einen entsprechenden Antrag Feldmanns abgelehnt.

Erst 2012 hatte die KBV mit Carl-Heinz Müller einen Vorstand verloren, der maßgeblich an der Entwicklung des ABDA/KBV-Modells beteiligt gewesen war. Seit die Apotheker sich mit der KBV zusammengetan hatten, ätzt der Deutsche Hausärzteverband gegen das Projekt, mitunter ohne Rücksicht auf Verluste.