Hessen

Bouffier: Patienten- statt Apothekenbus APOTHEKE ADHOC, 16.09.2013 15:08 Uhr

Apothekenbusse denkbar: Volker Bouffier (CDU) (2. v. l.) antwortete dem Darmstädter Apotheker Benno Leyerer (rechts). Foto: HAV
Berlin - 

In einer Woche wird nicht nur der Bundestag neu gewählt, sondern auch der Landtag in Hessen – auf Landesebene läuft der Wahlkampf ebenfalls auf Hochtouren. Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat in einem Schreiben an den Darmstädter Apotheker Benno Leyerer erklärt, mobile Apotheken seien eine denkbare Lösung. In Hessen wolle man aber lieber die Patienten zur Apotheke bringen.

Leyerer hatte dem CDU-Politiker auf einer Wahlkampfveranstaltung ein Schreiben überreicht. Darin wies der Apotheker auf zwei aus seiner Sicht wesentliche Probleme hin: die Sicherstellung der Arzneimittelversorgung in ländlichen Gebieten und die Zukunft der PTA-Ausbildung.

Bouffier erklärte in seinem Antwortbrief, es wäre „in der Tat denkbar, dass eine mobile Apotheke die dringend benötigten Arzneimitteln zu den Menschen bringt“, wenn die Menschen nicht zur Apotheke kommen können. Vor- und Nachteile seien allerdings sorgfältig abzuwägen.

Bouffier stimmt Leuerer zu, dass die Lagerung und die beschränkte Arzneimittelausstattung eines Busses „sicherlich ein Problem darstellen“. Vor allem das große Spektrum der Rabattarzneimittel schränke die Anwendung dieser Option ein.

In Hessen gehe man aber ohnehin „einen anderen Weg“, schreibt Bouffier. „Durch finanzielle Unterstützung der Landarztpraxen sollen möglichst viele Arztsitze auf dem Land erhalten bleiben, was auch die Rentabilität der Apotheker dort sicherstellen würde.“

Zudem würden in regionalen Gesundheitsnetzen „Hol- und Bringdienste“ diskutiert, die die Patienten zum Arzt oder Apotheker bringen würden – „nicht aber umgekehrt“. Das steht im Wahlprogramm der hessischen CDU noch anders.

Es gebe viele Möglichkeiten zur Arzneimittelversorgung in der Fläche, so Bouffier. Der Apothekenbus wäre eine davon. „In jedem Fall bauen wir in Hessen auf das Engagement der Apotheken vor Ort, die ihre Kunden rund um die Uhr kompetent betreuen“, betont der Ministerpräsident.

Die Schließung der PTA-Schule Martin Behaim in Darmstadt „wird sehr bedauert“, so Bouffier. Allerdings hätten keine weiteren Fördermittel zur Verfügung gestanden. Der CDU-Politiker erklärt, das Land Hessen wolle gewährleisten, dass sich die Schulgebühren für Auszubildende „in einem angemessenen Rahmen“ bewegen.

Im Hinblick auf die PTA sei es gelungen, eine Aufnahme in die Förderung durch dein Europäischen Soziafonds zu erreichen. Die Förderung falle also deutlich höher aus als es in den vergangenen Jahren bei anderen Gesundheitsfachberufen möglich gewesen sei

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