Sicher auch um den Eisprung

Pille danach: Länger wirksam mit Meloxicam APOTHEKE ADHOC, 28.04.2022 07:58 Uhr

Neue Studie: Die Kombination von Ulipristalacetat und Meloxicam scheint den Eisprung länger verschieben zu können. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Die Pille danach sollte so schnell wie möglich nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden, wenn eine Schwangerschaft vermieden werden soll. Rund um den Eisprung ist die Wirkung von Ulipristalacetat schlechter. Durch die Kombination mit dem COX-Hemmer Meloxicam kann die Wirkung verbessert werden.

Forscher:innen der Stanford University School of Medicine in Kalifornien haben eine offene Pilotstudie durchgeführt, um herauszufinden, ob die Kombination von Ulipristalacetat und Meloxicam einen Vorteil bringt. Die Ergebnisse sind im Fachjournal „BMJ Sexual & Reproductive Health“ veröffentlicht worden.

Eigentlich wird Ulipristalacetat so schnell wie möglich nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen. Der Wirkstoff kann den Eisprung um fünf Tage verzögern. Wir das luteinisierende Hormon (LH) bereits ausgeschüttet, dann ist die Wirksamkeit der Notfall-Pille herabgesetzt. Bei bereits erfolgtem Eisprung ist die Einnahme wirkungslos.

Kombination verschiebt Eisprung

In der Studie konnte nun gezeigt werden, dass sich die Zyklusdauer um etwa drei Tage (von durchschnittlich 28,6 auf 31,9 Tage) verlängerte. Gleichzeitig kam es zu einem abgesenktem Progesteronspiegel in der Lutealphase (von im Schnitt 10,5 ng/ml auf 4,6 ng/ml). Die Arzneimittelkombination konnte den Eisprung bei einem Großteil der Frauen auch noch verschieben, wenn es bereits zu einem klaren Anstieg von LH gekommen ist. Ob die fixe Kombination ein neuer Ansatz in der Notfallverhütung werden könnte, müsste laut den Wissenschaftler:innen weiterführend untersucht werden.

Meloxicam gehört zu den NSAID. Der Wirkstoff hat eine hohe Affinität zum Cyclooxygenase 2. Eigentlich wird der Wirkstoff bei Rheuma, Arthrose, Gicht und Morbus Bechterew eingesetzt. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Hautausschlag, gastrointestinale Beschwerden und Kopfschmerzen.