Covid-Medikament in der Prüfung

Pfizer: Paxlovid auch gegen Omikron wirksam Cynthia Möthrath, 20.12.2021 13:08 Uhr

Neue Daten zu Paxlovid: Das in den Prüfungen befindliche Corona-Medikament soll nach derzeitigem Stand auch gegen Omikron wirksam sein. Foto: Urban Images/shutterstock.com
Berlin - 

Pfizer hat die endgültigen Daten einer klinischen Studie zu Paxlovid gegen Covid-19 vorgelegt. Derzeit wird das Mittel in den USA und Europa durch die Zulassungsbehörden geprüft. Laut Hersteller ist es nach derzeitigen Erkenntnissen auch gegen die neue Omikron-Variante wirksam.

Im November hatte Pfizer bereits die Daten eine Zwischenanalyse zu Paxlovid vorgestellt. Nun liegen die endgültigen Daten von rund 2200 Patient:innen vor, welche die hohe Wirksamkeit bestätigen. Das antivirale Medikament kann bei Risikopatient:innen die Gefahr von Hospitalisierung oder Tod um 89 Prozent senken. Dafür muss jedoch innerhalb von drei Tagen nach Beginn der Symptome mit der Behandlung begonnen werden. Wurde innerhalb von fünf Tagen nach Symptombeginn mit der Therapie begonnen, erzielte das Mittel einen Schutz von 88 Prozent. Paxlovid wird alle zwölf Stunden für fünf Tage eingenommen.

Paxlovid vs. Omikron

Pfizer erklärte zudem, dass Paxlovid auch gegen die Omikron-Variante wirksam sein dürfte. Darauf deuteten In-vitro-Studien hin. Das Mittel könne – auch in Anbetracht der Ausbreitung von Virusvarianten – ein „wichtiges Werkzeug“ im Kampf gegen die Pandemie werden. Das Medikament verringert die Fähigkeit von Sars-CoV-2, sich in den Körperzellen zu vermehren, dadurch wird die Infektion ausgebremst. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Störungen des Geschmackssinns, Durch­fall und Erbrechen. Während der Schwangerschaft und in der Stillzeit soll das Medikament nicht angewendet werden.

Eine zweite klinische Studie untermauert die gute Wirksamkeit: Die Zahl der Krankenhausaufenthalte konnte bei rund 600 Erwachsenen mit einem normalen Risiko bei einer Infektion um etwa 70 Prozent reduziert werden. „Wir sprechen hier von einer unglaublichen Anzahl von geretteten Leben und verhinderten Krankenhausaufenthalten. Und natürlich können wir die Übertragung drastisch reduzieren, wenn wir dieses Mittel schnell nach der Infektion einsetzen", erklärte Mikael Dolsten, Chief Scientific Officer bei Pfizer.

Prüfungen laufen auf Hochtouren

Bei den Zulassungsbehörden in den USA und Europa laufen aktuell die Anträge auf eine Notfallzulassung. Die EMA teilte bereits mit, dass sie den Einsatz des Corona-Mittels für Notfälle unterstützt. Die Tabletten könnten zur Behandlung von Erwach­senen mit Covid-19 eingesetzt werden, die keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigen und bei denen ein erhöhtes Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs besteht. Damit kann das Medikament noch vor seiner Zulassung in der EU eingesetzt werden.