Gewürze

Kubebenpfeffer ist Heilpflanze des Jahres 2016 dpa/APOTHEKE ADHOC, 03.06.2015 08:34 Uhr

Chemnitz/Panschwitz-Kuckau - 

Der in Indonesien beheimatete Kubebenpfeffer (Piper cubeba) ist die Heilpflanze des Jahres 2016. Das gab der Naturheilverein NHV Theophrastus bekannt. Mit der Auslobung soll auf die Heilwirkung der vorwiegend als seltenes Gewürz bekannten ungewöhnlichen Pfeffersorte verwiesen werden. „Die Globalisierung macht nicht vor Heilkunde und Nahrungsmitteln Halt“, erklärte Vereinsvorsitzender Konrad Jungnickel.

Die kugeligen Früchte des mehrere Meter hohen Strauches wurden lange als Hausmittel bei Kopfschmerzen, Atemwegs- oder Harnwegserkrankungen empfohlen, sie sollen entzündungshemmend wirken. Laut der Universalgelehrten Hildegard von Bingen (1098-1179) führe der Kubebenpfeffer „... zu einem fröhlichen Geist, einem scharfsinnigen Verstand und zu reinem Wissen“, so der Verein.

Das in der indonesischen und nordafrikanischen Küche traditionelle Gewürz wird demnach etwa der marokkanischen Gewürzmischung Ras el-Hanout beigemischt. In der hiesigen Küche würze der Kubebenpfeffer Reis, Gemüse und Meeresfrüchte, gebe aber auch Lamm oder Schmorgerichten eine bitter-scharfe Note.

Der NHV benennt seit 2003 die Heilpflanze des Jahres mit dem Ziel, naturkundliches Wissen zu bewahren. Zuvor hatte der inzwischen aufgelöste Verband der Heilkräuterfreunde Deutschlands die Ehrung verliehen.

Im Vorjahr war die Zwiebel (Allium cepa) zur Heilpflanze des Jahres gekürt worden. „Sie ist eine der beliebtesten Gemüsearten Deutschlands. Was aber nur Wenige wissen: Die Zwiebel ist auch eine vielseitige Heilpflanze und somit eine alltagsrelevante Arznei“, erklärte Jungnickel.

Die Zwiebel wirkt verdauungsfördernd, entzündungshemmend und sie stärkt das Immunsystem. Alte Hausmittel wie Zwiebelsirup bei Husten, Zwiebelwickel bei Ohrenschmerzen, Zwiebelsaft gegen Haarausfall oder zur Linderung bei Insektenstichen sollten laut NHV Theophrastus wieder mehr Beachtung finden.

Neben dem THV Theophrastus bewertet auch das Institut für Geschichte der Medizin an der Universität Würzburg Pflanzen. Die Wissenschaftler zeichnen jedes Jahr die „Arzneipflanze des Jahres“ aus. In diesem Jahr trägt diesen Titel das Echte Johanniskraut.