AMK-Meldungen

Fälschungen bei Desitin APOTHEKE ADHOC, 15.07.2015 12:05 Uhr

Berlin - 

Desitin meldet Fälschungen von Petnidan (Ethosuximid), 250 ml Saft, die in der Türkei aufgetaucht sein sollen. Der Hersteller ruft daher die Charge X514 zurück. Das Plagiat sei mit deutschsprachigen Informationen versehen und weise Abweichungen vom Originalprodukt auf.

So sei das ursprüngliche Verwendbarkeitsdatum von 02/2017 auf 10/2018 geändert worden; die braune Glasflasche habe einen abgerundeten anstelle eines abgeschrägten Flaschenhalses. Die Fälschung werde außerdem mit einer weißen Schraubkappe aus Plastik verschlossen, das Original hingegen sei der Verschluss aus weißem Aluminium. Der gefälschte Saft sei darüber hinaus rot und schmecke nach Erdbeere, während das Original gelblich-bräunlich mit Karamell-Geschmack sei.

Die Analyse der sichergestellten Probe sei zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen. Meldungen bezüglich der Pharmakovigilanz liegen nicht vor. Laut Hersteller gibt es derzeit keinen Hinweis darauf, dass gefälschte Packungen in den deutschen Markt gebracht wurden. Desitin ruft die genannte Charge dennoch zurück, weitere Chargen seien aber nicht betroffen. Apotheken und Großhandlungen sollen ihre Lagerbestände überprüfen und Packungen der genannten Charge über den Großhandel zurückgeben.

Betapharm ruft sein Arzneimittel Ibubeta 800 (Ibuprofen), 20, 50 und 100 Filmtabletten, zurück. Betroffen ist die Charge 957682. Im Rahmen von Stabilitätsüberprüfungen seien Abweichungen bei der Härte festgestellt worden. Ein Risiko für die Patienten bestehe nach derzeitiger Einschätzung nicht, die Freisetzung des Wirkstoffs sowie die Teilbarkeit der Tabletten zur Erleichterung der Einnahme seien nicht beeinträchtigt. Betapharm bittet die Apotheken um Überprüfung ihrer Bestände und um Rücksendung noch vorhandener Packungen.

ACA Müller erweitert seinen Chargenrückruf aus der vergangenen Woche für Astonin H (Fludrocortison), 50 und 100 Tabletten, um die Bulkchargen 054915A, 054915B und 055015A. Grund seien Probleme bei der Beschaffung des Wirkstoffs. Der Originalhersteller Merck hatte in Ungarn Chargen auf den Markt gebracht, die nicht den Vorgaben für Deutschland entsprachen. Daher ist der deutsche Reimport nicht mehr verkehrsfähig. Für die Patienten besteht laut ACA Müller kein unmittelbares gesundheitliches Risiko.

Veron meldet ebenfalls einen Chargenrückruf: Betroffen ist die Charge 4212339 des Loceryl Nagellacks (Amorolfin), 5 ml, Lösung. Wegen fehlerhafter Kennzeichnung des Wirkstoffs und der Wirkstoffkonzentration auf einem Etikett der Faltschachtel sollen die Apotheken vorsorglich alle Packungen der genannten Charge (PZN 11224091) an den Hersteller zurückschicken. Patienten waren zu keinem Zeitpunkt gefährdet.