Transplantationen

Promis werben für Organspende dpa/APOTHEKE ADHOC, 30.05.2013 08:39 Uhr

Promis für Organspende: Tatort-Schauspieler Klaus J. Behrendt, die Olympiasieger Kati Wilhelm und Matthias Steiner sowie Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) (v.l.) werben für den Ausweis. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) will mit einer neuen Kampagne für eine höhere Bereitschaft zur Organspende werben. Dazu wurden der Tatort-Schauspieler Klaus J. Behrendt, der Olympiasieger im Gewichtheben, Matthias Steiner, und die Olympiasiegerin im Biathlon, Kati Wilhelm, als prominente Unterstützer gewonnen. Die Kampagne läuft unter dem Motto: „Das trägt man heute: den Organspendeausweis“

Der Transplantationsskandal hatte die Spendenbereitschaft auf ein Rekordtief einbrechen lassen: In den ersten drei Monaten des Jahres ging die Zahl der Organspender um 18 Prozent auf 230 zurück. Im Vorjahr hatte es schon einen Rückgang um 13 Prozent gegeben. Nur noch 1046 Bürger waren bereit, Organe nach ihrem Tod zur Verfügung zu stellen. Pro Spender werden im Schnitt 3,4 Organe entnommen.

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) will mit der Einrichtung eines Transplantationsregisters die Entnahme, Vermittlung und das Einsetzen von Organen in Deutschland verbessern. „Das ist ein wichtiges Ziel“, sagte Bahr. Das BMG hatte Ende April ein Fachgutachten dafür in Auftrag gegeben.

Nach 15 Jahren Debatte hatte der Bundestag vor einem Jahr beschlossen, dass alle Bundesbürger ab 16 Jahren künftig offensiv nach ihrer Bereitschaft zur Organspende nach dem Tod gefragt werden. Die Krankenkassen verschicken deshalb massenhaft Informationen und Spendeausweise.

Nach Angaben des GKV-Spitzenverbandes sind bei der AOK und bei den Ersatzkassen, darunter TK, DAK und Barmer GEK, weit mehr als die Hälfte der Versicherten schon angeschrieben worden. Wie die Ersatzkassen wollten die Betriebs- und Innungskrankenkassen den Versand im Sommer abschließen. An diesem Samstag findet der „Tag der Organspende“ statt, der Menschen zum Nachdenken über das Thema anregen soll.