Ende 2019 verkündeten die beiden US-Konzerne Walgreens Boots Alliance (WBA) und McKesson, ein Joint Venture zu gründen, in dem die deutschen Großhandelsaktivitäten beider Unternehmen zusammengeführt werden. Seitdem wurden Niederlassungen gestrichen und andere ausgebaut oder neu eröffnet.

Zusammenlegung der Verwaltung

Jetzt wird die ehemalige Gehe-Zentrale wegrationalisiert: „Die geplante Zusammenführung beider Verwaltungsstandorte in unserer Frankfurter Firmenzentrale ist nun ein konsequenter und zugleich zukunftsweisender Schritt“, sagt ein Unternehmenssprecher. Im Zuge der Integration von Alliance Healthcare Deutschland und Gehe sei gezielt in die Modernisierung und Leistungsfähigkeit des flächendeckenden Vertriebsnetzes investiert worden. Die Apotheken werden von insgesamt 28 Niederlassungen aus beliefert.

Die Zusammenlegung der Verwaltung schaffe die strukturellen Voraussetzungen für eine noch engere Zusammenarbeit, verkürzte Entscheidungswege sowie effiziente Prozesse und stärke die beiden Marken Alliance Healthcare und Gehe, so der Sprecher. Doch nicht allen in der Belegschaft gefällt dieser Schritt. Denn wer nicht mit nach Frankfurt wolle, habe kein Alternativangebot erhalten, heißt es aus dem Angestelltenkreis.

Die Zusammenlegung der beiden Verwaltungsstandorte wird in der Branche als konsequenter Schritt angesehen. Nachdem das Management nach der Fusion der beiden Großhändler vielerorts den Rotstift angesetzt hatte, entstand mitunter Unsicherheit. Mittlerweile sei Ruhe eingekehrt, sagt ein Branchenkenner. Mit dem Fokus auf AHD sei zwar der qualitätsstärkere Anbieter Gehe in den Hintergrund gerückt, doch die Partner hätten sich mittlerweile eingespielt – auch wenn AHD noch immer mehr darauf setze, Leistung durch Konditionen zu kompensieren.

Seit dem Sommer gehört AHD/Gehe nicht mehr zur US-Apothekenkette Walgreens Boots Alliance, sondern zur neu formierten Boots Group. Denn Stefano Pessina nahm den kriselnden Pharmahändler wieder von der Börse und zerschlug den Konzern.