Lauterbachs Eckpunktepapier

Ratiopharm-Chef: Fiebersaft bleibt teurer Patrick Hollstein, 22.12.2022 07:49 Uhr

Ratiopharm-Chef Andreas Burkhardt erklärt, warum die Maßnahmen gegen Engpässe noch nicht ausreichen. Foto: Ratiopharm
Berlin - 

Im Kampf gegen Lieferengpässe soll der Festbetrag für Fiebersäfte und andere Arzneimittel um 50 Prozent steigen. Laut Ratiopharm ist damit eine kostendeckende Produktion trotzdem nicht möglich. Eltern müssen daher weiterhin Mehrkosten zahlen.

„Wir begrüßen es ausdrücklich, dass das Bundesministerium für Gesundheit erkannt hat, dass der bisherige Kostendruck auf Generika ein langfristiges Risiko für die Versorgungssicherheit darstellt und gegensteuern will“, so Deutschlandchef Andreas Burhardt. „Insbesondere bei Medikamenten für Kinder ist diese Entwicklung richtig.“

Auch nach der Festbetragserhöhung um 50 Prozent könne man die Paracetamol-Lösung jedoch nach wie vor nicht kostendeckend produzieren. „Der Preis liegt daher weiterhin knapp über dem Festbetrag, allerdings sind es nun lediglich 26 Cent, die die Patientinnen und Patienten mit Rezept zuzahlen müssen.“ Keine Zuzahlung falle dagegen mehr beim Ibuprofen-Saft an, so Burkhardt.

Zum 1. Oktober hatte Ratiopharm als letzter verbliebener Hersteller den Preis für seine Paracetamol-Lösung von 3,14 auf 4,97 Euro angehoben. Damit werden seitdem 1,83 Euro an Mehrkosten fällig. Steigt der Festbetrag nun tatsächlich auf 4,71 Euro, sinkt entsprechend der Eigenanteil, den allerdings die meisten Kassen zunächst bis Ende März ohnehin übernehmen. Bei Ibuprofen werden die Mehrkosten von 1,52 Euro beziehungsweise 19 Cent durch den erhöhten Festbetrag abgelöst.