Phytohersteller

Schwabe stampft Spitzner ein Carolin Bauer, 05.12.2012 10:22 Uhr

Spitzner wird Schwabe: Der Phytokonzern integriert sein Tochterunternehmen und baut den Außendienst komplett ab. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Der Phytohersteller Dr. Willmar Schwabe (Tebonin, Prostagutt, Crataegutt) verleibt sich die Produkte seines Tochterunternehmens Spitzner Arzneimittel (Umckaloabo, Lasea, Pinimenthol) ein. Das Marketing soll am Spitzner-Standort in Ettlingen zusammengelegt werden, der Vertrieb soll komplett ausgelagert werden. Auch der Name Spitzner wird aus dem Markt verschwinden; nur die Produktion soll noch unter der Marke weiterlaufen. Die Umstrukturierung soll zügig umgesetzt werden. Einen genauen Zeitplan gibt es noch nicht.

Die Produktionsstandorte im Karlsruher Stadtteil Durlach und Ettlingen bleiben erhalten. Der Außendienst wird künftig komplett ausgelagert. Für Schwabe waren bislang 100 Mitarbeitern in Apotheken unterwegs. Ob der neue Dienstleister die eigenen Außendienstmitarbeiter übernehme, stehe noch nicht fest. Spitzner-Geschäftsführer Dr. Traugott Ullrich bleibt im Unternehmen.

„In der neuen Struktur sind wir besser aufgestellt, die vorhandenen Marktpotentiale optimal zu nutzen“, sagt Schwabe-Chef Dr. Dirk Reischig. Durch die Zusammenlegung ist Schwabe eigenen Angaben zufolge die Nummer 1 im Phytopharmaka-Markt.

Der Phytokonzern entstand 1866 aus der Leipziger „Fabrikationsstätte für die Zubereitung von Arzneimitteln“. Die Firma wurde vom Apotheker Dr. Willmar Schwabe gegründet. 1986 wurde die W. Spitzner Arzneimittelfabrik übernommen. Auch die 1961 gegründete Deutsche Homöopathie-Union (DHU) gehört zum Konzern; der Homöopathika-Hersteller bleibt eigenständig.

Die Schwabe-Gruppe erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von 590 Millionen Euro. Insgesamt beschäftigt der Konzern 3500 Mitarbeiter, davon rund 700 in Karlsruhe.