Nahrungsergänzungsmittel

Wirkstoff-Schokolade aus der Apotheke Carolin Bauer, 08.11.2013 09:42 Uhr

Berlin - 

Schokolade statt Kapsel: Seit Anfang des Monats wird in den Apotheken die erste Süßigkeit mit Wirkstoff vertrieben. Das Nahrungsergänzungsmittel „Amunda Gelenkschokolade“ enthält Chondroitin und einen Vitaminkomplex. Hinter dem Projekt stehen zwei bekannte Pharmamanager.

Das Produkt wird über die Berliner Firma DoubleHill apothekenexklusiv angeboten. Entwickelt wurde Amunda vom ehemaligen Gesine-Einkaufschef Wolfgang Pradella. Sein Partner ist Dr. Olaf Hansen, der vom Pharmakonzern Bayer kommt.

Die Idee, eine Wirkstoff-Schokolade auf den Markt zu bringen, kam Pradella vor drei Jahren: Bei der Einnahme seien Kapseln und Pillen besonders für ältere Menschen eine Belastung, sagt Pradella. Schokolade nehme man viel einfacher zu sich.

Produziert werden die Täfelchen in der renommierten Halloren Schokoladenfabrik in Sachsen-Anhalt. Unternehmenschef Klaus Lellé und Pradella sind gute Bekannte, und der Schokoladenhersteller war schnell von dem Nahrungsergänzungsmittel überzeugt. Die Wirkstoffe stammen vom Hamburger Unternehmen K.-W. Pfannenschmidt.

Eine Packung reicht für eine Woche. In acht Gramm Schokolade steckt eine Tagesration. Bislang können Apotheken dunkle Wirkstoff-Schokolade mit Orangen Crisps bestellen. Weitere Sorten seien geplant, sagt Pradella.

Das Produkt wird angepriesen „für gesunde Knochen und Muskeln“ sowie „für gesunden Knorpel“. Interessierte Apotheken können derzeit zum Einführungsangebot bestellen. Über den Großhandel ist die Schokolade noch nicht erhältlich; Pradella ist aber eigenen Angaben zufolge mit Anbietern im Gespräch.

Bislang wird die Gelenkschokolade hauptsächlich über Versandapotheken angeboten. Zur Rose etwa bewirbt das Produkt im aktuellen Werbespot. Auch einige große Offizinapotheken haben Amunda bereits in der Freiwahl.

Pradella ist auch Geschäftsführer der 2006 gegründeten Firma Pharma Solutions, die Unternehmen beim Marketing und Lizenzierungen unterstützt. Zu den Kunden gehören Bayer, Bionorica, Dr. Kade, Sidroga sowie die baltische Stada-Tochter Nizpharm und Teva.

2010 brachte Pharma Solutions das erste eigene Produkt auf den Markt: Apothekenexklusiv vertreibt Astellas das Repellent Doctan. Vor einem Jahr kam Regeneratio B12 dazu, eine Salbe gegen Psoriasis und Neurodermitis, die das Unternehmen in Eigenregie vertreibt.

Vor seiner Zeit bei Gesine war der Manager als Niederlassungs- und Vertriebsleiter bei Gehe sowie bei Sebapharma tätig. Hansen führt den Tierarzneimittelhersteller Convet mit Sitz im nordrhein-westfälischen Monheim und war zuvor unter anderem bei Bayer tätig.