Haarpflegemittel

Regaine: J&J fragt Kunden aus APOTHEKE ADHOC, 08.02.2016 15:09 Uhr

Berlin - 

Johnson & Johnson (J&J) setzt auch bei Regaine auf eine Rabattaktion inklusive Fragebogen. Der US-Konzern bietet Endverbrauchern zehn Euro Nachlass an, wenn sie elf Fragen beantworten. Verschiedene Versandapotheken bewerben die Kampagne für das Haarwuchsmittel. Die Ermäßigung wird auch gewährt, wenn das Produkt in einer Vor-Ort-Apotheke gekauft wird. Bis Ende Februar läuft eine ähnliche Aktion für Nicorette.

Regaine ist ein klassisches Produkt im Sortiment von Versandapotheken. Zum einen ist Haarausfall ein persönliches Thema, zu anderen sind gerade die Großpackungen im Vergleich zur Vor-Ort-Apotheke oft günstiger. J&J erklärt auf einem Flyer deshalb ausführlich, wie sich Endverbraucher den Nachlass auch über das Internet sichern können.

Der OTC-Hersteller spricht beide Kanäle an. Die ersten 3000 Teilnehmer erhalten den Rabatt, wenn sie eine Kopie oder ein Foto des Kassenbons sowie den ausgefüllten Fragebogen einschicken. Die Aktion läuft bis Ende April, die Auszahlung auf das angegebe Konto kann bis spätestens Ende Juni dauern.

Der OTC-Hersteller führt die Rabattaktion für das OTC-Produkt mit dem Wirkstoff Minoxidil hierzulande erstmals durch. Gefragt werden Alter und Geschlecht sowie welche andere Mittel gegen Haarausfall bereits angewendet wurden. Das Unternehmen gibt dabei verschiedene Antwortmöglichkeiten vor. Auf die Frage, welche Informationsquellen zum Thema genutzt werden, werden etwa Apotheke, Arzt und Internet genannt.

Außerdem wird gefragt, wie sinnvoll für die Anwendung eine App zur Erinnerung, Erfolgsmessung oder ein Tagebuch wären. Die Antworten aus dem Fragebogen werden laut J&J für Marktforschungszwecke verwendet. Um die zehn Euro zu erhalten, muss außerdem die Bankverbindung angegeben werden. Sechs Monate nach der Auswertung werden die Daten der Kunden demnach in der Regel gelöscht.

Regaine wurde im September 2000 als OTC-Produkt in Deutschland eingeführt. J&J hatte das Produkt mit weiteren OTC-Präparaten 2006 von Pfizer übernommen und stärker in den Fokus gerückt. Für Männer gibt es das Präparat als Lösung und als Schaum, für Frauen bisher nur als Lösung. Vom Umsatz von rund 35 Millionen Euro (Apothekenverkaufspreise, AVP), entfallen 44 Prozent auf den Versandhandel.

Weitere Marken sind Priorin (Bayer), Ell Cranell (Galderma), Bio-H-Tin (Dr. Pfleger) und Pantovigar (Merz). Insgesamt werden in der Apotheke Haarpflegemittel im Wert von 72 Millionen Euro auf Basis der Herstellerabgabepreise (ApU) umgesetzt: 54 Millionen Euro entfallen auf Präparate gegen Haarausfall, 18 Millionen Euro auf Biotin-Produkte und ähnliche Aufbaumittel.