Medizinprodukte

Edeka: Klosterfrau wärmt nicht mehr Carolin Bauer, 09.03.2018 14:32 Uhr

Berlin - 

Klosterfrau hat sich aus dem Geschäft mit Wärmepflastern verabschiedet: Der Kölner Hersteller bietet Musculind akut seit dem Jahreswechsel nicht mehr im Mass Market an. Anders als bei Thermacare von Pfizer oder ABC von Beiersdorf sollen bei dem Medizinprodukt ätherische Öle für Wärme sorgen. Die Pflaster liegen immer noch bei Edeka aus und werden über Versandapotheken vertrieben.

Klosterfrau hat das Pflaster etwa ein Jahr lang für den südkoreanischen Hersteller Labottach vertrieben. Das 1992 gegründete asiatische Unternehmen verfügt seit 2013 in Budapest über die Niederlassung Wooshin, die vor allem auf Marketing und Vertrieb ausgerichtet ist. In Slowenien werden Hydrogel-Pflaster produziert. Die Firma bietet auch Wirkstoff-haltige und kosmetische Produkte an. Ob der Vertrieb in Deutschland fortgesetzt wird, war nicht zu erfahren.

Beim Packungsdesign von Musculind dominieren die Farben Rot und Orange ähnlich wie bei Thermacare von Pfizer. Das Produkt enthält anders als die Mitbewerber Eucalyptus- und Minzöl sowie Vanillylbutylether. Das Pflaster soll mit einer „Hydrogel-Technologie“ gegen Schmerzen helfen und schnell wirksam sein. Der Einsatz ist laut Firmenangaben für Rücken- und Muskelbeschwerden bei Menschen über 16 Jahren gedacht.

Eine Packung enthält drei Pflaster und kommt mit einem Listenpreis von rund 5 Euro günstiger als die Mitbewerber aus der Apotheke daher. Musculind wird derzeit etwa bei Edeka im Gesundheitssortiment angeboten. Die Packungen stehen neben den S-O-S-Wärmepflastern von Windstar Medical. Auch bei verschiedenen Versandapotheken und Online-Shops wie Supermarkt24h und Lebensmittel-Versand sind sie erhältlich.

Erst im November hatte Beiersdorf mit Thermaplast das Angebot von Wärmepflastern im Mass Market erweitert. Wie Thermacare von Pfizer verfügt das Produkt über die gleiche Wirkweise über Eisen und Aktivkohle. Der Hamburger Kosmetikkonzern bietet bereits mit Rheumaplast eine Drogerieversion des ABC-Wärmepflasters mit dem Wirkstoff Cayennepfeffer-Dickextrakt in Drogerien an.

Der Lebensmitteldiscounter Netto hatte 2015 sein Sortiment mit Wärmepflastern der bayerischen Firma Wundmed erweitert. Das Unternehmen liefert verschiedene Medizinprodukte an Penny und Globus sowie die Drogeriemarktkette Müller. Auch Apotheken bieten laut Firmenangaben die Marke an. Aldi Süd bietet beispielsweise ein „Multinorm Capsi-med Wärmepflaster“ an.

Thermacare ist seit 2004 auf dem Markt. Der Umsatz auf Basis der Apothekenverkaufspreise (AVP) lag 2016 bei rund 50 Millionen Euro. Die Wärmeauflagen gibt es in verschiedenen Varianten etwa als flexible Ausführung, gegen Nacken-, Schulter- und Armschmerzen sowie gegen Rückenschmerzen. Auch eine Wärmeauflage für größere Schmerzbereiche wird angeboten.