„Das Amazon für Cannabis-Produkte“

Cansativa: Snoop Dogg investiert in BfArM-Großhändler APOTHEKE ADHOC, 16.02.2022 15:07 Uhr

Im Auftrag des BfArM und mit Geld von Snoop Dogg: Cansativa hat 13 Millionen Euro Investorengelder eingesammelt. Foto: shutterstock.com/ Sterling Munksgard
Berlin - 

Cansativa erhält ein Millioneninvestment von US-Rapper Snoop Dogg. Die von ihm gegründete Kapitalgesellschaft Casa Verde Capital und zwei weitere steigen mit 13 Millionen Euro beim einzigen Cannabisgroßhändler des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ein. Rein um medizinische Therapie dürfte es Snoop Dogg nicht gehen – Cansativa bereitet sich bereits auf das Geschäft mit Cannabis als Genussmittel vor.

Das Geschäftsjahr beginnt gut für Cansativa: Im Rahmen einer Finanzierungsrunde ist neben Argonautic Ventures und dem Münchner Family Office Alluti der auf Cannabis spezialisierte Kapitalgeber Casa Verde aus Los Angeles eingestiegen. Dahinter verbirgt sich eine Gruppe von Investoren rund um Calvin Broadus, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Snoop Dogg. Casa Verde ist der Lead Investor der Finanzierungsrunde, es ist seine bisher größte Investition in Europa.

Über Snoop Doggs Verhältnis zum Thema Cannabis als Genussmittel muss nicht viel spekuliert werden, es gehört zu seiner Markenidentität. „Snoop hat über 20 Jahre Branchenerfahrung als führende Ikone“ und habe der Akzeptanz von Cannabis in Popkultur, Technologie und Innovation den Weg bereitet, beschreibt Casa Verde seine Rolle. „Der Einstieg von Casa Verde Capital ist für uns ein bedeutender Meilenstein und ein sehr starkes Signal an die gesamte Branche“, erklärt Canasativa-Gründer und -CEO Benedikt Sons. „Wir möchten Wegbereiter der Legalisierung und das operative Rückgrat zukünftiger Lizenzabgabestellen und der gesamten Cannabisindustrie werden.“ Deutschland sei der größte Wachstumsmarkt für Cannabis und die Rolle von Cansativa werde es sein, „einen einfachen und sicheren Zugang für alle zu ermöglichen, denn die Legalisierung darf kein Elitenprojekt werden.“

Das Geld aus der Finanzierungsrunde solle dementsprechend eingesetzt werden, um die eigene Cannabis-Plattform weiter auszubauen. Neben dem integrierten Produkt- und Serviceportfolio rund um Medizinalcannabis wolle sich die Gruppe künftig auch im Genusscannabis-Bereich breit aufstellen und erwartete starkes Wachstum im eigenen B2B-Cannabis-Marketplace. Vorbilder seien dabei vor allem die großen Plattformen. „Cansativa möchte mit flexiblen Lösungen überall Produktverfügbarkeit sicherstellen“, sagt Jakob Sons, Bruder von Benedikt Sons und ebenfalls Gründer und Geschäftsführer. „In mancher Hinsicht sind wir auch das Amazon für Cannabis-Produkte.“

Casa Verde konnten sie mit dieser Vision überzeugen. „Wir sind fest davon überzeugt, dass ihr Team eine zentrale Rolle bei der erwarteten Legalisierung in Deutschland spielen und einen entscheidenden Einfluss auf den europäischen Markt haben wird, der bis 2025 ein Potenzial von über 3 Milliarden Euro verspricht“, erklärt Casa Verde-Partner Yoni Meyer. Das Unternehmen verbinde entscheidende Branchenkenntnisse mit einer ehrgeizigen Vision und einer schnell wachsenden Erfolgsgeschichte – auch und vor allem im Medizinalcannabis-Sektor. „Cansativa ist strategisch exzellent aufgestellt, um die führende Plattform für medizinisches Cannabis in Europas größter Volkswirtschaft zu werden“, so Meyer.

Sich selbst sieht Cansativa nach eigenen Angaben jetzt schon als „One-Stop-Shop für Medizinalcannabis“. Das Unternehmen ist auf allen Wertschöpfungsstufen aktiv: vom Import der Ware bis hin zum Vertrieb an tausende Apotheken einschließlich der gesamten Logistik. Neben Cannabisblüten und Medizinalcannabis-Produkten vertreibt die Cansativa Group Zubehör und Zusatzartikel an Apotheken in ganz Deutschland. Daneben bietet Cansativa Unternehmen eine Plattform für alle Aspekte des Marktzugangs, den Vertrieb von Cannabis sowie Kontraktlogistik und Verpackungsdienstleistungen. „Das macht die Cansativa Group zur führenden B2B-Plattform für Medizinalcannabis in einem der größten Wachstumsmärkte Europas“, so das Unternehmen.

Maßgeblich dazu beigetragen hat auch, dass Cansativa im Sommer 2020 den entscheidenden Zuschlag vom BfArM erhalten hat: Der Großhändler vertreibt als einziger Vertragspartner des BfArM das Medizinalcannabis, das Aphria/Tilray, Aurora und Demecan in Deutschland produzieren. 10,4 Tonnen sollen das innerhalb von vier Jahren sein. Cansativa betreibt seit seiner Gründung 2017 ein eigenes Distributions- und Fulfillmentcenter in Mörfelden-Walldorf, in direkter Nähe zum Flughafen Frankfurt am Main.