Insolvenzverfahren eröffnet

AvP: Noventi sicherte sich 3-Milliarden-Deal APOTHEKE ADHOC, 02.11.2020 15:35 Uhr

Das Insolvenzverfahren zu AvP ist eröffnet. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Das Amtsgericht Düsseldorf hat gestern das Insolvenzverfahren zu AvP eröffnet. Rechtsanwalt Dr. Jan-Philipp Hoos wurde zum Insolvenzverwalter bestellt. Eine Übersicht zu den wichtigsten Fakten des jetzt startenden Verfahrens finden Sie hier. Um 18 Uhr wird sich Hoos bei APOTHEKE ADHOC live den Fragen der Redaktion stellen.

Hoos erklärte zum Start des Verfahrens „Für uns wird es nun in den kommenden Wochen darum gehen, den Forderungsbestand der AvP einzuziehen und die anzumeldenden Forderungen der Apotheken zu prüfen. Darüber hinaus gilt es, die Vergangenheit des Unternehmens aufzuarbeiten und sich ergebende insolvenzspezifische Ansprüche geltend zu machen. Nicht zuletzt sollen aber auch für die verbleibenden Beschäftigten sowie die restlichen Geschäftsbereiche zufriedenstellende Lösungen gesucht werden.“

Schon in der Funktion des vorläufigen Insolvenzverwalters hatte Hoos relevante Teile des Rechenzentrums verkauft, insbesondere das Krankenhausgeschäft an Noventi und das Geschäft mit den Sonstigen Leistungserbringern an das ARZ Haan. Damit habe er deren Weiterführung sicherstellen können, wie seine Kanzlei White & Case mitteilt. „Zahlreiche Arbeitsplätze konnten dadurch erhalten werden“, heißt es in der Mitteilung. Anfang November werde Noventi mit Geschäftsmodellen auf die ehemaligen AvP-Kunden zukommen.

AvP hatte am 15. September einen Insolvenzantrag gestellt. Mit rund 3500 Kunden und einem jährlichen Abrechnungsvolumen von rund sieben Milliarden Euro gehörte AvP zu den großen Abrechnungsdienstleistern in Deutschland. Allein das Abrechnungsgeschäft mit den Krankenhaus-Apotheken hatte ein jährliches Rezeptvolumen von rund drei Milliarden Euro.