Pharmazeutische Betreuung

Arvato beerbt Medco Karoline Schumbach, 01.11.2012 11:43 Uhr

Medcoach läuft weiter: Die Bertelsmann-Tochter Arvato hat die pharmazeutische Betreuung der BIG-Versicherten übernommen. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Der zum Bertelsmann-Konzern gehörende Dienstleistungskonzern Arvato Healthcare hat Mitte Oktober das Patientenbetreuungsprogramm BIGmedcoach der Krankenkasse BIG direkt übernommen. Im Juni hatte der US-Dienstleister Medco entschieden, sich aus dem deutschen Geschäft zurückzuziehen. Das Betreuungsprogramm läuft allerdings weiter. Einige Mitarbeiter von Medco wurden übernommen und werden nun von Potsdam aus die derzeit 3700 eingeschriebenen Patienten betreuen.

Ein neuer Geschäftspartner ist Arvato für die Krankenkassen nicht: Bereits seit 2011 wird ein Terminservice für die Vereinbarung von Arztterminen über den Dienstleister angeboten.

Laut BIG direkt werden die Patienten beim BIGmedcoach-Programm auch weiterhin von Apothekern und pharmazeutischem Fachpersonal beraten. Neben Patienten mit Asthma/COPD, Diabetes und kardiovaskulären Erkrankungen werden auch Multiple Sklerose-Patienten betreut.

Aus datenschutzrechtlichen Gründen müssen sich die Patienten zunächst neu einschreiben. Inwieweit sich die Betreuung für die Krankenkasse lohnt, soll nun evaluiert werden – das Bundesversicherungsamt hatte dies gefordert.

Arvato ist im Bereich Healthcare seit 2002 tätig. In Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Polen sind insgesamt 1000 Mitarbeiter in dem Sektor beschäftigt. Neben der BIG direkt arbeitet Arvato auch mit der Barmer GEK und mit Betriebskrankenkassen zusammen. Weltweit beschäftigt Arvato mehr als 68.000 Mitarbeiter.

Auch im Versandhandelsgeschäft ist Aravato seit längerem aktiv: Im März 2011 schloss die Versandapotheke Sanicare einen Beratungsvertrag mit Arvato ab: Das Dienstleistungsunternehmen sollte im Bereich pharmazeutische Betreuung und Logistik die Prozesse optimieren. Auch für Vitalsana war Arvato bereits tätig. Als Logistikdienstleister entwickelte die Bertelsmann-Tochter ein Transportkonzept. Für Bausch und Lomb.