Apotheken-Franchise

Lloyds-Apotheke startet in Hamburg Carolin Bauer, 23.10.2013 14:15 Uhr

Hamburg - 

Nach DocMorris hatte sich Celesio in Deutschland lange mit einem neuen Franchisekonzept zurückgehalten. Als vor knapp einem Jahr die erste Lloyds-Apotheke in England öffnete, wollte die Konzernspitze keine Pläne für den Heimatmarkt verraten. Nach mehreren Monaten Vorbereitung hat jetzt die erste Apotheke in Hamburg umgeflaggt.

Der Stuttgarter Pharmahandelskonzern wollte hierzulande eigentlich bereits im Sommer mit der ersten Pilotapotheke starten. Mit etwas Verzögerung öffnet im Hamburger Stadtteil Poppenbüttel Andreas Mangelsen die erste Partnerapotheke.

Der Pharmazeut betreibt in der Hansestadt auch die Regenbogen- und die Orchideen-Apotheke. Seine Apotheke muss er wie alle neuen Lloyds-Mitglieder umflaggen.

Die Apotheker haben die Wahl zwischen „Lloyds Apotheke“ und dem Inhaber-Namen oder dem Namen des Ortes, beziehungsweise Stadtteils. Die Kosten für die Mitgliedschaft stünden noch nicht konkret fest, sagt Gehe-Chef André Blümel.

Auch die Themenschwerpunkte Haut und Schmerz sowie die dazugehörigen Fortbildungen sind Pflicht. Weitere Beratungsschwerpunkte sollen folgen. Wie im Ausland sollen sich auch hierzulande Kunden über Touchscreen im Freiwahlbereich informieren können. Das Konzept sei nicht zwingend von der Größe der Apotheke abhängig, sagt Marketing-Geschäftsführer Petrik Dauer. Wie lange die Testphase läuft, sei offen, sagt Blümel.

Das Rollout solle voraussichtlich 2014 beginnen. Der Gehe-Chef erwartet, dass in einigen Jahren „einige 100 Lloyds Apotheken“ auf dem Markt seien werden. „Lloyds wird aber nie die Breite der Gesund-leben-Apotheken erreichen“, sagt er. Derzeit gehören zum Stuttgarter Großhändler etwa 2400 Gesund-leben-Apotheken und 100 DocMorris-Apotheken.

Für den ersten Lloyds-Apotheker Mangelsen ist es ein „bedeutsamer Tag“. Mit dem Konzept könne er die Kunden persönlicher und besser beraten, sagte er bei der Eröffnung. Seine Apotheke profitiere von der europäischen Einkaufsgemeinschaft und werde zudem im Backoffice entlastet, so Mangelsen.

Morgen wird in Ingolstadt die zweite Pilotapotheke öffnen. Daniel Mainka betreibt unter anderem die Hollis Apotheke, die ebenfalls bei „Gesund leben“ mitmacht, sowie die DocMorris-Apotheke im Medi-In-Park. Mainka wurde in England ausgebildet und war selbst lange für Lloyds tätig. In Stuttgart hofft man, dass er in der Audi-Stadt eine „lokale Lloyds-Gruppe“ bilden könnte.

Eigentlich sollte Lloyds mit zwei Flaggschiff-Apotheken („Pilotapotheken Optimum“) und zwei Apotheken mit Co-Branding („Pilotapotheken Pro“) starten. Die Kriterien wurden seit Januar erarbeitet; Ende 2012 hatte Celesio die ersten Ideen vor DocMorris-Apothekern vorgestellt.

Für Lloyds waren 28 Apotheken in der engeren Auswahl: 14 gehörten der Gehe-Kooperation „Gesund leben“ an, elf waren bislang DocMorris-Apotheken. Drei weitere Apotheken machen aktuell bei keiner Kooperation mit. Bei der Auswahl war neben Standort und Optik vor allem der Inhaber entscheidend.