Pharmahersteller

Apontis Pharma: Formerly known as ... APOTHEKE ADHOC, 01.02.2019 11:18 Uhr

Berlin - 

Apontis Pharma – nie gehört? Unter diesem Namen tritt seit Anfang des Jahres der Pharmahersteller UCB Innere Medizin auf. Die vom Finanzinvestor Paragon übernommene Sparte des belgischen Herstellers UCB startet unter Geschäftsführer Karlheinz Gast ein neues Kapitel. Die Strategie fußt auf zwei Säulen.

1946 wurde Schwarz Pharma gegründet; viele Medikamente, die unter damaligem Namen eingeführt wurden, sind Ärzten und Apothekenpersonal auch heute noch bekannt: Provas, Rifun und Atmadisc sind Klassiker im Apothekengeschäft.

2006 wurde der Hersteller aus Monheim von UCB erworben. Der belgische Pharmakonzern spezialisierte sich auf die Fachbereiche Neurologie und Immunologie. 2016 stand fest, dass der Bereich „Innere Medizin“ wieder als selbstständige Einheit abgetrennt werden sollte. Ende September erfolgte der Verkauf an die Investmentgesellschaft Paragon. Der neue Eigentümer hatte Glück, dass fast die gesamte Mannschaft zum Wechsel bereit war.

Seit Jahresbeginn firmiert der Hersteller unter dem neuen Namen Apontis. Am liebsten wollten Gast und der bei Paragon zuständige Projektmanager Christian Bettinger den alten Namen Schwarz Pharma zurück, doch das kam nicht zustande. Der neue Name leitet sich vom lateinischen Wort „Pons“ (die Brücke) ab und spiegelt den Anspruch des Unternehmens wieder: bestehende Verbindungen stärken und neue Brücken errichten. Durch die jahrelange Erfahrung der Außendienstmitarbeiter ergibt sich eine enge Bindung zu den Ärzten, die wesentlich zum Erfolg des Unternehmens beitragen soll.

Eine Säule des Unternehmens ist das Co-Marketing von Arzneimitteln. Für solche Präparate gibt es vereinfachte Zulassungsverfahren: Man braucht lediglich die schriftliche Ermächtigung des Zulassungsinhabers und kann sich dann auf die bereits vorhandenen Zulassungsunterlagen stützen. Außer dem Namen und der Verpackung unterscheidet sich das Arzneimittel vom Ursprungspräparat nicht. Für Apontis ist dieser Bereich ein Gewinnbringer.

Zweite Säule ist der Therapieansatz der „Single Pills“. Hier geht es darum, generische Wirkstoffe in einer Tablette zu vereinen. Zwar gibt es hier keinen Patentschutz, doch der gute Kontakt zu den Ärzten und der zeitliche Vorsprung soll Apontis ein Alleinstellungsmerkmal bringen. Mittlerweile hat das Unternehmen sieben solcher Wirkstoffkombinationen im Bereich Hypertonie und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf dem Markt: Dafiro, Dafiro HCT, Tonotec, Caramlo, Biramlo, Iltria und Stapressial. In Zukunft sollen weitere „Single Pills“ auf den Markt kommen und den Patienten die Einnahme verschiedener Wirkstoffe erleichtern. Die Fixkombinationen sollen vor allem die Compliance verbessern.

Die Umstellung von UCB auf Apontis ist bereits angestoßen. Nach und nach werden die Verpackungen angepasst. Bis Jahresende muss der Prozess abgeschlossen sein. In Monheim rechnet man damit, diesen Zeitrahmen nicht ausschöpfen zu müssen.