Technik von Stein & Reichwald

Apo.com hat eigene Rezeptabrechnung Laura Schulz, 02.04.2024 08:49 Uhr

Versender Apo.com hat eine eigene Rezeptabrechnung eingerichtet. Die Ausstattung dafür kommt von Stein & Reichwald. Foto: Apo.com Group
Berlin - 

Im November vergangenen Jahres verlegte das Rechenzentrum für Berliner Apotheken Stein & Reichwald seinen Geschäftssitz vom brandenburgischen Neuenhagen bei Berlin ins bayerische Friedenfels. Der Umzug brachte offenbar auch eine weitere Änderung mit sich: Die Versandapotheke Apo.com hat technische Bestandteile des Rechenzentrums erworben, die nun dafür dienen, dass der Versender selbst mit den Krankenkassen abrechnen kann.

Der niederländische Versender Apo.com betreibt seit einiger Zeit auch den Webshop von Apo-Discounter; Firmensitz der Gruppe und auch in Logistikzentrum finden sich in Markkleeberg bei Leipzig. So verwundert es nun auch nicht, dass die neue Apo.com Group ARZ ebenfalls in Markkleeberg firmiert.

Dahinter steckt allerdings kein Komplettverkauf an den Versender, stellt Daniel Szoska, Geschäftsführer von Stein & Reichwald, klar: „Apo.com hat von uns lediglich Produkte gekauft, die meines Wissens dort bei der Abrechnung zum Einsatz kommen. Die Rechenzentrum für Berliner Apotheken Stein & Reichwald GmbH ist weiterhin eigenständig.“ Abhängigkeiten zum niederländischen Versender gebe es nicht, Szoska agiere von Bayern aus weiterhin als Geschäftsführer und hundertprozentiger Gesellschafter.

Auch vom deutschen Sitz von Apo.com in Markkleeberg heißt es, man habe „Software und Hardware des Unternehmens erworben, die bei uns im Rahmen der Rezeptabrechnung zum Einsatz kommen“. Aufgrund des Zukaufs hat die Versandapotheke nun ein eigenes Rechenzentrum, jedoch nur für die eigenen Rezepte. DocMorris und Shop Apotheke wiederum rechnen seit 2003 über das Rechenzentrum König mit Sitz in Gottmadingen ab; 2016 wurde das Unternehmen von den beiden Versendern komplett übernommen.

Zuletzt hatte der Versender für einen hohen Rezeptbonus geworben, allerdings für Privatrezepte. Angesichts der Anpassungen zu E-Rezept-Einlösewegen scheint nun aber auch für Apo.com ein eigenes Rechenzentrum interessant geworden zu sein.

Der Webshop von Apo-Discounter wird seit Anfang 2022 aus dem niederländischen Duiven heraus betrieben. „Die Apo.com Group betreibt weiterhin zwei Logistikzentren – eines am Standort bei Leipzig sowie eines in Duiven (Niederlande). Für unsere Kunden ändert sich nichts. Für Bestellungen gewährleisten wir eine maximale Warenverfügbarkeit, höchstmögliche Liefergeschwindigkeit, kurze Transportwege und höchstmögliche pharmazeutische Sicherheit“, hieß es nach der Übernahme.

Apo.com ist nach eigenen Angaben mit einem Marktanteil von mehr als 10 Prozent nicht nur eine der größten, sondern auch die am schnellsten wachsende Online-Apothekengruppe in Deutschland. In den ersten sechs Monaten in 2023 wuchsen die Umsätze der beiden Marken Apo.com und Apo-Discounter um rund 30 Prozent auf 152,6 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr erwartete das Management einen Umsatz von deutlich über 300 Millionen Euro.