Mutterkonzern von Riemser

Aldi-Clan steigt bei Esteve ein Patrick Hollstein, 22.05.2023 14:45 Uhr

Eine Stiftung von Aldi-Gründer Theo Albrecht ist bei Esteve eingestiegen. Foto: Esteve
Berlin - 

Der spanische Hersteller Esteve hat einen neuen Investor: Über die Beteiligungsgesellschaft Lubea mit Sitz in Norderstedt steigt die Lukas-Stiftung von Aldi-Gründer Theo Albrecht beim Mutterkonzern von Riemser ein.

Um weiteres Wachstum und internationale Expansion zu ermöglichen, übernimmt Lubea eine Minderheitsbeteiligung von 26 Prozent an Esteve und bringt durch die Investition neues Kapital in das Unternehmen ein. Hauptaktionär bleibt die Grupo Esteve Lifesciences, hinter der die Gründerfamilie steht. Auch die Organisationsstruktur ändert sich nicht.

„Wir freuen uns, Lubea als strategischen Partner an Bord zu haben. Durch diese Investition erhalten wir die notwendigen Ressourcen, um unser Wachstum zu beschleunigen und unsere Präsenz auf internationalen Märkten auszubauen, während wir gleichzeitig unserem Ziel treu bleiben, das Leben der Menschen durch unsere innovativen pharmazeutischen Produkte zu verbessern“, so Esteve-CEO Staffan Schüberg.

Die kürzlich unterzeichnete Vereinbarung steht unter dem Vorbehalt der endgültigen Genehmigung durch die europäischen Kartellbehörden. Morgan Stanley und Faus Moliner waren die Hauptberater von Esteve bei der Transaktion.

Esteve wurde 1929 gegründet; der Hersteller mit Sitz in Martorelles, einer Gemeinde in der Nähe von Barcelona. Die unter dem Namen Pensa firmierende Generikasparte mit Tochterunternehmen in Portugal, Italien, Schweden, der Türkei, den USA und Deutschland wurde 2019 verkauft. Stattdessen übernahm Esteve Anfang 2020 Riemser mit Sitz in Greifswald und Berlin vom Finanzinvestor Ardian. Danach wurde der Traditionsname eingestampft. Isdin ist ein Joint Venture mit dem spanischen Kosmetikhersteller Puig.

2022 konnte Esteve seinen Umsatz um 15 Prozent auf 644 Millionen Euro steigern, das zweite Jahr in Folge mit einem zweistelligen Wert Wachstum. Der Erwerb eines neuen Industriestandorts in Lliçà de Vall (Barcelona) Anfang 2022 hat die Produktionskapazität für pharmazeutische Wirkstoffe um 20 Prozent erhöht, ein weiterer Meilenstein war die Einführung von Seglentis in den USA zur Behandlung chronischer Schmerzen bei Erwachsenen. In Deutschland wurde das Parkinsonmitttel Inbrija auf den Markt gebracht.