Mehr als vier Stunden haben die Gesellschafter der Gematik zusammengesessen, bis am Ende eine sehr lange Beschlussfassung konsentiert wurde, die einstimmig angenommen wurde. Die Details sollen morgen bekannt gegeben werden.

Was APOTHEKE ADHOC schon aus Teilnehmerkreisen erfuhr: Statt, wie ursprünglich vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorgeschlagen, in Bayern und Schleswig-Holstein verpflichtend zu starten, wird eine softere Einführung gewählt. Die der Digitalisierung zugewandtere KV Westfalen-Lippe sowie Schleswig-Holstein sollen beim Testen vorangehen. Möglichst viele Praxen sollen sich an den Tests beteiligen, eine strikte Verpflichtung gibt es aber nicht. Sollte die Resonanz weiter so gering bleiben wie bislang, könnte eine verpflichtende Einführung aber doch noch anstehen.

Mit der Auswahl der KV-Bezirke und dem Wegfall der Verpflichtung ist die Politik den Forderungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) letztlich etwas entgegengekommen. Im Gegenzug haben die Ärzte dem Projekt jetzt ihren Segen erteilt, so dass die Testphase nun beschleunigt vorangehen dürfte. Nach drei Monaten könnten weitere Gebiete dazukommen oder je nach Verlauf bereits der bundesweite Roll-out erfolgen.

Für die Apotheken ändert sich gegenüber den schon bekannten Plänen nichts: Sie sollen allesamt zum 1. September in der Lage sein, E-Rezepte einzulösen. Einzelne Softwarehäuser wird das noch vor größere Herausforderungen stellen. Insgesamt ist man in der Branche aber zuversichtlich, den Termin mit einiger Anstrengung halten zu können.