Impfstoff austauschbar

Booster-Impfung: Hauptsache mRNA Alexandra Negt, 22.11.2021 11:36 Uhr

Die Booster-Impfungen können sowohl mit Comirnaty als auch mit Spikevax vorgenommen werden, so die Stiko. Foto: Wolfilser/Shutterstock.com
Berlin - 

Zahlreiche Booster-Impfungen stehen an und müssen in den kommenden Wochen durchgeführt werden. Die Meldung, dass der Impfstoff von Biontech nur begrenzt zur Verfügung steht, sorgt für Unsicherheiten bei vielen Bürger:innen – denn Comirnaty ist weitaus beliebter als Spikevax. Die Ständige Impfkommission (Stiko) betont, dass beide Vakzine gut geeignet sind für die Auffrischimpfungen – unabhängig davon, womit grundimmunisiert wurde.

Vergangene Woche hat die Stiko ihre Covid-19-Impfempfehlung aktualisiert. Ab sofort empfiehlt die Kommission allen Personen über 18 Jahren eine Booster-Impfung. Angewendet werden soll einer der beiden zugelassenen mRNA-Impfstoffe. Ob nun der Impfstoff von Biontech oder von Moderna eingesetzt wird, sei nebensächlich. Allein beim Alter gibt es eine Einschränkung: Spikevax soll nicht mehr bei Personen unter 30 Jahren angewendet werden.

Weiterhin prioritär boostern

Die Stiko hält daran fest, dass vor allem Menschen über 70 Jahren geboostert werden sollten. Auch medizinisches und pflegerisches Personal sollte zeitnah eine dritte Impfung erhalten. Das Gleiche gilt für Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen. Menschen mit Immundefizienz sollen sich unter Umständen bereits vier Wochen nach der Grundimmunisierung erneut impfen lassen.

Mit der neuen Empfehlung sollen sich alle ab 18 Jahren boostern lassen. Durch die dritte Spritze soll zum einen der Individualschutz aufrechterhalten werden, zum anderen soll die Übertragung von Sars-CoV-2 reduziert werden.

Delta-Variante sorgt für Impfdurchbrüche

Aktuell besteht eine hohe Belastung der intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten. „Neben der noch zu geringen Impfquote bei der Grundimmunisierung sind dafür die höhere Übertragungsrate der vorherrschenden Delta-Variante, der mit der Zeit nachlassende Impfschutz auch vor schwerer Erkrankung derzeit besonders bei älteren oder vorerkrankten Menschen, sowie die Transmission von Sars-CoV-2 nicht nur durch Ungeimpfte, sondern auch durch vollständig grundimmunisierte Personen ursächlich“, informiert die Stiko im Rahmen der aktualisierten Impfempfehlungen.

Wie lange der Impfschutz nach der Booster-Impfung anhält, ist aktuell nicht bekannt. Mediziner:innen gehen davon aus, dass die dritte Impfung zu einer hohen und länger anhaltenden Immunantwort führt. Weiterhin liegen bislang keine definierten Antikörpertiter-Werte vor, die ausreichend für einen optimalen Schutz sind.

Informationen für Kund:innen

  • Beide mRNA-Impfstoffe sind gut für die Auffrischimpfung geeignet. Laut dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand ist es egal, welches Vakzin man bekommt. Die Empfehlung, mit dem Impfstoff zu bosstern, mit dem grundimmunisiert wurde, beruht vor allem darauf, dass der Körper das Vakzin kennt und es beim dritten Kontakt kaum zu allergischen Reaktionen oder schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen kommen wird.
  • Personen, die vor oder nach der Impfung eine Sars-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, werden derzeit keine Auffrischimpfungen empfohlen.
  • Zwischen der zweiten und dritten Impfung sollen sechs Monate liegen. Das Intervall kann auf fünf Monate verkürzt werden.
  • Halbe Dosis bei Moderna-Booster: Hier wird nur mit 50 Mikrogramm (0,25 ml) geboostert. Das Nebenwirkungsprofil entspricht laut Studien dem der Zweitimpfung.
  • Personen mit Immundefizienz erhalten die dritte Impfung mit 100 Mikrogramm.
  • Die Empfehlung zur Auffrischimpfung gilt auch für Schwangere ab dem zweiten Trimenon.
  • Unter 30-Jährige sollen unabhängig von der Grundimmunisierung Comirnaty erhalten.
  • Wie lange der Impfschutz nach der Booster-Impfung anhält, ist nicht bekannt. Aus Erfahrungen mit anderen Impfstoffen geht man davon aus, dass es einen länger anhaltenden Impfschutz gibt.