Ansay: Apotheken müssen Geld zurückzahlen 19.06.2025 15:03 Uhr
Noch im März stand DrAnsay wegen seiner Werbung für Cannabis vor Gericht, die Apothekerkammer Nordrhein hatte geklagt. Seitdem ist die Plattform ihrerseits gegen Mitbewerber vorgegangen und hat verschiedene einstweilige Verfügungen erwirkt. Firmenchef Can Ansay rät den Kundinnen und Kunden, sich ihr Geld bei den beteiligten Versandapotheken zurückzuholen.
Vor verschiedenen Landgerichten (LG) hat DrAnsay einstweilige Verfügungen gegen Mitbewerber erwirkt. In Hamburg und Frankfurt ging es gegen DoktorABC, in Berlin gegen die beteiligte Herz-Apotheke sowie CanDoc (Tecanmed aus Irland) und in Leipzig gegen Grünhorn beziehungsweise die gleichnamige Versandapotheke (Apotheke im Paunsdorf Center).
Nachtrag: Die Entscheidung gegen die Apotheke wurde im August aufgehoben.
Laut Ansay ging es im Fall von DoktorABC etwa um überhöhte Apothekenpreise; hier habe man auch eine Strafanzeige wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs gestellt. Zustellungen an die angegebene Firmenadresse in London seien nicht ohne Weiteres möglich gewesen, da sich die Betreiber wohl in Israel befänden. Im Fall von CanDoc habe man irreführende und fehlende Angaben reklamiert.
Außerdem wurde demnach in mehreren Fällen die Zuweisung von Rezepten an die beteiligten Apotheken gerichtlich untersagt. Dies verstoße gegen das Zuweisungsverbot, so Ansay. „Das Zuweisungsverbot schützt insbesondere Patient:innen vor der Gefahr, dass sie nicht die nächstgelegene Apotheke wählen können, mit der besten Auswahl und den niedrigsten Preisen.“
Geschädigte Patient:innen könnten bereits gezahlte Beträge nun zurückfordern, so Ansay mit Verweis auf ein Eilurteil des LG Leipzig. „Denn bei einem Verstoß gegen das Zuweisungsverbot entfällt der Vergütungsanspruch der Apotheke, da berufsrechtliche Mindestanforderungen nicht eingehalten wurden.“
Ansay gibt sich als Verteidiger von Recht und Ordnung: „Wir haben Cannabis vom Schwarzmarkt in den Weißmarkt der Apotheken gebracht und sortieren nun alle schwarzen Schafe aus, da Behörden mal wieder versagen”, so seine Ansage. „Wer aus Profitsucht illegal Patient:innen schädigt und die ganze Branche in Verruf bringt, hat hier keinen Platz.”