Zeugnisvergabe

PTA-Schüler meistern „Olympiade“ Maria Hendrischke, 11.08.2016 11:33 Uhr

Berlin - 

Zugfahrt, Sommermärchen und Olympiade: In ganz Deutschland haben im Juli angehende PTA in ihre Schulabschlussexamen gemeistert. Die Examensfeiern standen an einige Schulen unter einem besonderen Motto. Nun schließt sich für sie das halbjährige Apothekenpraktikum an.

Am 26. Juli erhielten die 55 angehenden PTA der PTA-Schule Würzburg ihre Zeugnisse. Auch 20 Schüler der Bernd-Blindow-Schule (BBS) Mannheim wurden feierlich entlassen. Drei Tage später, am 29. Juli, sind 13 angehende PTA der BBS Heilbronn nach bestandenem Examen verabschiedet worden.

Apothekerin Silke Dittmar leitet seit 2014 die Heilbronner PTA-Schule und seit Anfang des Jahres zudem die Mannheimer Schule. Für beide Abschlussfeiern hatte sie sich etwas Besonderes überlegt: Den angehenden PTA aus Heilbronn wurde von Dittmar eine Goldmedaille in einer olympischen Disziplin verliehen. Die Abschlussrede für die PTA-Schüler aus Mannheim verglich sie mit einer Zugfahrt und ordnete die Schüler bestimmten Abteilen zu. Im Mannheimer Jahrgang hob die Schulleiterin besonders die Leistungen von Lisa-Marie Dremel, Robert Christmann und Christian Hangel hervor. Zur Abschlussfeier lud der Kurs seine Dozenten nach Walldorf in ein Restaurant am See ein.

Jedem Schüler verlieh Dittmar eine Medaille in einer Disziplin, mit der sie symbolisierte, wie sie die PTA im Unterricht kennengelernt hatte. So gab beispielsweise für die Schüler Medaillen im Hürdenlauf, Boxen und Dartwerfen, „weil sie über die Hindernisse gesprungen sind, sich durchgeboxt und später ins Schwarze getroffen haben“, wie Dittmar erklärt. Abschließend bekamen alle erfolgreich Geprüften zudem einen Doktorhut, da sie der beste Jahrgang seit Bestehen der Heilbronner BBS waren.

Sie verabschiede jeden PTA-Jahrgang mit einer solchen persönlichen Abschiedsrede. Sich dafür ein Thema zu überlegen, falle ihr leicht: „Dieser Jahrgang war einfach sehr gut, deswegen wusste ich schon vor anderthalb Jahren, dass ich Olympia als Thema nehmen würde – ob die Spiele nun stattfinden oder nicht.“ Die Schüler hätten sich gegenseitig „gepusht“ und sich auch privat häufig zum Lernen getroffen. Manuel Böhmann, einer der zwei männlichen PTA-Schüler, hat mit besonders vielen Einsen bestanden. Daher wurde ihm von Dittmar die Goldmedaille im Zehnkampf verliehen. Der Zehnkampf sei auch eine Anspielung auf die Abschlussexamen: „Die PTA-Schüler mussten immerhin zehn Prüfungen meistern; vier schriftliche, drei mündliche und drei praktische.“

Alle angehenden PTA haben laut Dittmar bereits einen Praktikumsplatz sicher. Die meisten absolvieren die sechs Monate in einer öffentlichen Apotheke. Die Schulleiterin freut sich, dass insgesamt fünf PTA-Auszubildende beider Schulen in der Mannheimer Fortuna-Apotheke ihr Praktikum absolvieren werden: Dort gebe es eine Sterilherstellung.

Die Examen erstreckten sich über den Juni und Juli. Insbesondere vor zwei schriftlichen Prüfungsfächern, der Chemie und Arzneimittelkunde, würden sich Schüler häufig Sorgen machen, berichtet Dittmar. Sie unterrichtet selbst Chemie und versucht, den Schülern mit Wiederholungen und Übungsaufgaben die Angst zu nehmen. Einschränken ließe sich der Stoff nicht: „Die Prüflinge müssen alles wissen; allerdings ist ein guter Überblick der Zusammenhänge wichtiger, als jedes kleinste Detail zu kennen.“

Auch die Abschlussfeier der PTA-Schule Würzburg stand unter einem sportlichen Motto: Die Abschlussfeier wurde anlässlich der Fußball-EM „Sommermärchen-Sommerfest“ getauft. Die „Champions“ der PTA-Schule erhielten nach Reden des Schulleiters Dr. Andreas Heinze und der Schülersprecherin ihre Abschlusszeugnisse.

53 Schülerinnen und zwei Schüler aus den drei Abschlussklassen wurden ins Praktikum verabschiedet. Anschließend wurde hervorragende Schüler geehrt; darunter die jeweils Klassenbesten Viktoria Wagner, Linda Poehlmann und Eva Kappeller. Jahrgangsbeste wurde Wagner; mit ihrem Abschlusszeugnis erreichte sie einen glatten Einser-Schnitt. Danach wurden sieben weitere Schülerinnen ausgezeichnet, die einen Notendurchschnitt von 1,5 und besser erzielt hatten.

Die Absolventen ließen zudem einen Heliumballon steigen, an dem sie einen Wunschzettel befestigt hatten. Nach einigen Erinnerungsfotos klang die Abschiedsfeier bei Pizza und Getränken aus.