Warme Temperaturen & ihre Risiken

Sommer, Sonne, Sonnenstich Cynthia Möthrath, 24.06.2022 08:52 Uhr

Bei einem Sonnenstich muss schnell gehandelt werden – ein Hitzschlag hingegen stellt immer einen Notfall dar! Foto: New Africa/shutterstock.com
Berlin - 

Klettern die Temperaturen auf über 30 Grad, können sie dem Körper zu schaffen machen: Das eigene Regulationssystem gerät durcheinander – es kann zu einem Sonnenstich oder Hitzschlag kommen. Die Erkrankungsbilder können ineinander übergehen, daher ist schnelle Hilfe gefragt.

In der vergangenen Woche wurden Rekordwerte bei den Temperaturen gemessen und auch in den kommenden Wochen klettern die Temperaturen wieder hoch. Beim Aufenthalt im Freien kann es dann schnell zu einer Überhitzung des Körpers kommen, welche Beschwerden nach sich zieht.

Hitzschlag & Sonnenstich: Wo ist der Unterschied?

Der Unterschied zwischen einem Sonnenstich und einem Hitzschlag besteht vor allem in der Lebensbedrohlichkeit: Während die Symptome des Sonnenstichs bei entsprechenden Gegenmaßnahmen von allein zurückgehen, stellt der Hitzschlag einen medizinischen Notfall dar, der unmittelbar ärztlich behandelt werden muss.

Werden Kopf und Nacken zu lange der prallen Sonne ausgesetzt, kann es zu einem Hitzestau im Gehirn kommen. Die Hirnhäute werden gereizt, wodurch die typischen Symptome entstehen: Neben Nackensteifigkeit treten vor allem Übelkeit und Erbrechen auf. Außerdem kann es zu massivem Sonnenbrand kommen. Kopf und Nacken sind meist heiß, während der übrige Körper kühl ist.

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Hitze

Als erste Sofortmaßnahme müssen Betroffene aus der Sonne geholt werden. Kopf und Nacken können mit kühlen Tüchern oder Kompressen gekühlt werden. Außerdem sollte ausreichend Flüssigkeit aufgenommen werden, um den Körper zu entlasten. Ein weiterer Aufenthalt in der Sonne kann zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen und ist unbedingt zu vermeiden.

Ein Hitzschlag entsteht vor allem dann, wenn die Körpertemperatur zusätzlich zu den heißem Umgebungstemperaturen noch hochgetrieben wird, beispielsweise durch körperliche Belastung wie Sport. Überschüssige Wärme kann dann nicht mehr abgegeben werden und die Regulierung der Körpertemperatur versagt. Der Körper stellt die Schweißproduktion ein und überhitzt schließlich.

Auf die Überhitzung reagiert der Organismus mit starker Erschöpfung, einem erhöhten Puls und Blutdruckabfall. Aufgrund der eingestellten Schweißproduktion ist die Haut trocken. Es kann zu Krampfanfällen, Bewusstlosigkeit und Kreislaufstillstand kommen – der Hitzschlag ist immer ein Notfall! Oft zeichnet sich die Komplikation bereits im Voraus ab: Betroffene klagen über Schwindel, Atemnot oder frösteln – gleichzeitig ist die Körpertemperatur bereits erhöht.

Viel trinken & Sonne meiden

Um Sonnenstich und Hitzschlag zu vermeiden, sollte die pralle Mittagssonne nach Möglichkeit gemieden werden. Sport sollte nur in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend getrieben werden, wenn die Temperaturen abgekühlt sind. Über Tag sollte eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mindestens zwei Litern eingehalten werden. An besonders heißen Tagen darf es gerne mehr sein, da der Großteil über den Schweiß wieder ausgeschieden wird. Eine Kopfbedeckung kann den Kopf vor der Sonneneinstrahlung schützen, zum Schutz des Nackens eignet sich ein dünnes Baumwolltuch.

Wie kann in der Apotheke geholfen werden?

Zunächst einmal gilt es Ruhe zu bewahren und dem/der Betroffenen zuzuhören. Denn die Symptome können schnell zu Ängsten und Unsicherheit führen. Am besten wird ein Platz in der Beratungskabine freigemacht. Ein Glas Wasser und ein kühles Tuch für Kopf und Nacken können bereits erste Linderung bringen. Sind die Symptome besonders stark sollte der Notruf gewählt werden.