Kommunikation bei Problemen

Rezeptfehler: Wie sage ich es der Praxis? Sandra Piontek, 25.07.2022 09:10 Uhr

Fehlerhafte Rezepte sind für Apotheken Alltag – wie sagt man es der Arztpraxis? Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Im Arbeitsalltag bekommt man manchmal Rezepte in die Hand, die Fehler aufweisen. Dies kann zu unangenehmen Situationen und Kommunikationsproblemen führen. Fünf Tipps, wie man richtig an solche Situation herangeht.

Tipp 1: Patient:in einbeziehen & informieren

Schaffen Sie sich ein Zeitfenster für die weitere Bearbeitung des Rezeptes. Informieren Sie hierzu den Patienten/die Patientin direkt vor Ort in der Apotheke, dass es Unstimmigkeiten auf dem Rezept gibt und dass Sie diese gerne mit der Praxis klären. Ein freundlicher Hinweis, dass dies etwas Zeit in Anspruch nehmen kann, ist wichtig. So kann der Patient/die Patientin selbst entscheiden, ob er/sie warten oder später telefonisch informiert werden möchte. Dies sorgt sogleich für eine positive Stimmung und gibt das Gefühl, in guten Händen zu sein.

Tipp 2: Lösungen anbieten

In der Praxis herrscht oft genauso viel Stress wie in der Apotheke. Hat man hier gleich einen Vorschlag für die Fehlerbehebung parat, erleichtert das allen die Arbeit. Es muss zum Beispiel bei Dosierungsfehlern oder Lieferengpässen nicht erst nach einer passenden PZN gesucht oder die zugelassene Höchstdosis für entsprechende Medikamente recherchiert werden.

Tipp 3: Fax sticht manchmal Telefon

Haben Sie eine Faxnummer parat, formulieren Sie kurz und knapp, was Ihnen aufgefallen ist und wie dieser Fehler behoben werden könnte. Telefonate können im Hochbetrieb aus zeitlichen Gründen in der Praxis oft nicht sofort angenommen werden. Ein Fax kommt manchmal schneller an und kann etwas später in einem anderen Zeitfenster bearbeitet werden. Eventuell kann später auch eine telefonische Nachfrage erfolgen – im Idealfall weiß dann schon jemand über die Problematik Bescheid.

Tipp 4: Keine Vorwürfe

Vorwürfe sollten unbedingt vermieden werden. Es geht hier klar um den Patienten/die Patientin. Dosierungsfehler oder Fertigarzneimittel auf dem Rezept, die eigentlich außer Handel sind – das alles kann vorkommen. Wenn man sich freundlich mit den Praxen auseinandersetzt und gemeinsam versucht eine Lösung zu finden, ist das immer im Sinne der Patientenversorgung.

Tipp 5: Nette Etikette

Anfragen an die Praxis oder den Arzt /die Ärztin können mit Begrüßungs- sowie Abschiedsfloskeln begleitet werden. Wie man selbst weiß, klingt ein nettes „Hallo an alle“ freundlicher, als gleich mit der Tür beziehungsweise dem Fehler ins Haus zu fallen. Steht das Wochenende an, freuen sich alle auch hier über eine nette Floskel. Eine freundliche Kommunikation – von beiden Seiten – stellt die Basis für eine gute Beziehung zwischen Apotheken und Arztpraxis dar.