Spendenaktion

PTA sammelt für griechische Waldbrandopfer Torsten Bless, 26.07.2018 13:52 Uhr

Berlin - 

Die Waldbrände in Griechenland haben verheerende Verwüstungen hinterlassen. Eine PTA in Düsseldorf sammelt privat Medikamente und Verbandsmaterial für betroffene Menschen.

Mindestens 80 Menschen starben in den Flammen oder auf der Flucht. Diese Zahl wird nach Ansicht der Experten noch steigen: Einige der mehr als 180 Verletzten seien in einem kritischen Zustand, viele würden noch vermisst. Mehr als 1000 Häuser fielen den Waldbränden zum Opfer. Die Lage habe sich mittlerweile leicht entspannt, die meisten Feuer zumindest in der Region um Athen seien unter Kontrolle, heißt es von Einsatzkräften.

Paraskevi Vraka ließen die Bilder in Internet und Fernsehen nicht mehr los: „Die Opfer der Waldbrände haben alles verloren und besitzen nur noch das, was sie am Leibe tragen“, sagt sie. „Manche Babys waren nur noch mit Windeln bekleidet.“ Gleich aus zwei Gründen gingen ihr die Ereignisse besonders zu Herzen: Die PTA der Pharma-KO3-Apotheke in Düsseldorf ist selbst geborene Griechin und gerade im Mutterschutz. „Da muss man doch etwas machen, fand ich.“

Durch Zufall stieß sie auf eine vom Café Barco initiierte Sammelaktion. Die Inhaberin Maria Tosiaklari rief in den sozialen Medien dazu auf, Sachspenden aller Art in ihrem griechischen Restaurant vorbeizubringen. Vraka beschloss, ihr Scherflein beizutragen. „Lebensmittel haben die Menschen in den Katastrophengebieten jetzt genug. Was vor allem noch dringend benötigt wird, sind Arzneimittel wie Schmerzmittel, Verbände, Pflaster, Dexpanthenol, Jodlösungen, Kompressen, halt alles was man für die Versorgung von Wunden braucht“, hat sie erfahren. „Auch Zahnpasta, Zahnbürsten, Shampoo, Duschgel und Babyartikel müssen herbeigeschafft werden.“

Vraka streute einen Aufruf in PTA-Foren, unter Apothekern und ehemaligen Ausbildungskollegen. Sie selbst will mit gutem Beispiel voran gehen: „Ich weiß ja, was jede PTA zu Hause hat“, erzählt Vraka. „Jedes Mal wenn ich Kopfschmerzen habe, kaufe ich Ibuprofen. Ich hab jetzt 20 Packungen aussortiert.“ Zusätzlich dazu wolle sie von ihrem Geld Verbandsmaterial kaufen. „Als Apothekenangestellte bekomme ich günstigere Konditionen.“

Sie hofft zudem auf die Solidarität ihrer Kollegen und der Pharmazeuten: „Wenn wir gerade hier nicht helfen können, wer sonst? Ich sehe, was jede Apotheke zu Tombolas beisteuert oder an Pröbchen herausgibt, da kann man mit Sicherheit ein paar Sachen abzweigen“, sagt die PTA. Sie sei sich sicher, dass die Spenden bei den Restaurantmitarbeitern in guten Händen seien. „Gerade sind sie Tag und Nacht damit beschäftigt, die Sachen einzupacken. Dann wollen sie nach Griechenland fahren und dokumentieren, was damit passiert.“

Wer den Weg ins Café Barco nicht schafft, dem kommt Vraka mit ihrem Mann entgegen: „Am Freitag sind wir unterwegs und holen die Spenden ab, die nicht gebracht werden können.“ Noch halte sich die Resonanz auf ihren Anruf in bescheidenen Grenzen: „Aber ich hoffe, dass da noch etwas kommt. Wir leben im Überfluss. Keinem von uns tut eine Spende weh, und wenn es nur ein paar Packungen Paracetamol sind.“