Verfälschte Ergebnisse

Nicht nur Cola führt zu positiven Schnelltests APOTHEKE ADHOC, 17.07.2021 09:01 Uhr aktualisiert am 15.03.2022 09:42 Uhr

Nicht nur Cola kann zu falsch-positiven Ergebnissen bei Antigen-Schnelltests führen. Foto: Universität Liverpool
Berlin - 

Die Durchführung eines Antigen-Schnelltests mit Cola anstatt Speichel oder Nasensekret geht derzeit durch die sozialen Medien wie TikTok. Das zuckerhaltige Getränk führt zu positiven Schnelltests. Eine Gruppe von Forschern der Universität Liverpool kam nun zu dem Schluss, dass Cola bei weitem nicht das einzige Getränk mit Verfälschungs-Gefahr ist.

Bereits im Dezember vergangenen Jahres entbrannte die Debatte um positive Schnelltests durch Corona. Damals mit dem Hintergrund, die Testkassetten seien nicht spezifisch und somit nicht einsetzbar. Doch ganz so einfach ist es nicht. Durch den sauren pH-Wert werden Eiweiße auf der Testkassette zersetzt – es kommt zu einem falsch positiven Ergebnis. Durch das Zersetzen entstehen viele Bindungsstellen für die Farbpartikel im Test, und die Streifen werden sichtbar.

Nicht nur Cola führt zu positivem Testergebnis

Forscher der Universität Liverpool wollten es jetzt genauer wissen. Sie untersuchten 14 verschiedene Softdrinks. Das erstaunliche Ergebnis: Nicht nur Cola führte zu den falsch-positiven Ergebnissen. Auch Fruchtsäfte führten dazu, dass der zweite Strich auf der Testkassette erschien.

Neben Cola untersuchten die Forscher:innen unter anderem Diät-Cola, Orangen-, Apfel-, Schwarze Johannisbeere und Ananassaft. Bei den Limonaden wurden Sprite und Fanta mit getestet. Im Fokus der Untersuchungen stand der pH-Wert und der Zuckergehalt des jeweiligen Getränkes. Denn eigentlich soll ein saurer pH-Wert für die falschen Ergebnisse verantwortlich sein.

Lediglich Wasser sorgte für ein korrektes Ergebnis. Die anderen Getränke sorgten in zehn Fällen für schwache falsch-positive Ergebnisse und in drei Fällen zu ungültigen Ergebnissen. Einen Zusammenhang zwischen pH-Wert oder dem Zuckergehalt mit dem Testergebnis konnten die Forscher:innen nicht ausmachen. Das Forscherteam schreibt, dass weitere Untersuchungen erforderlich seien, um nachvollziehen zu können, welche Inhaltsstoffe für die falschen Ergebnisse verantwortlich seien. Beispielsweise könnten Konservierungsmittel zu einem falsch-positiven Ergebnis führen.

Die Analyse zeigt, dass vor allem Rachenabstriche und Speicheltests mit ausreichendem Abstand zum Trinken durchgeführt werden sollten. Die Wissenschaftler:innen empfehlen die Durchführung als erste Aktivität am Morgen, noch vor dem Zähneputzen.