Allergischer Schock

Kriebelmücken: Schmerzhafte und eiternde Stiche Sandra Piontek, 17.05.2023 12:35 Uhr

Kriebelmückenstiche führen häufig zu allergischen Reaktionen, die deutlich heftiger ausfallen als bei „normalen“ Mückenstichen. Foto: PKpix/shutterstock.com
Berlin - 

Heftiges Jucken, stark angeschwollene Stichstellen und im schlimmsten Fall eine Blutvergiftung: Kriebelmückenstiche können sehr schmerzhaft sein, und nicht selten reagieren Betroffene allergisch. Wie unterscheiden sich Kriebelmückenstiche von üblichen Mückenstichen und wie sollte am besten behandelt werden?

Kriebelmücken gehören zu den sogenannten „Poolsaugern“ und allein in Deutschland sind 50 Arten vertreten. Die Weibchen stechen nicht, um an das Blut zu gelangen, sondern beißen. Dazu zersägen sie mit den Mundwerkzeugen regelrecht die Haut des Wirtes. Aus der entstandenen Wunde saugen die Mücken dann den kleinen Blutsee auf.

Dabei injizieren die Insekten einen Eiweißcocktail, der die Blutgerinnung hemmen soll, gleichzeitig wird die Einstichstelle betäubt. Betroffene spüren den Juckreiz häufig erst nach einiger Zeit. Die Inhaltsstoffe des abgesonderten Speichels enthalten giftige Stoffe, die bei vielen Menschen zu einer allergischen Reaktion führen können, bis hin zu einem allergischen Schock.

Typische Symptome:

  • roter Punkt mit kleinem Loch, mitunter fließt Blut nach
  • Quaddel sowie gerötete Haut um die Einstichstelle
  • Anfangs Schmerzen, dann heftiger Juckreiz
  • Bluterguss kann entstehen
  • Bissstelle kann kleine Hautknoten, Ödeme oder eitrigen Blasen entwickeln
  • Rötungen und Schwellungen können bis zu zehn Zentimeter Durchmesser aufweisen

Im Allgemeinen fällt die Symptomatik heftiger aus, als bei „normalen“ Mückenstichen.

Krankheiten werden nur selten übertragen

Zwar geben die in Deutschland vorkommenden Kriebelmücken nur sehr selten Krankheiten weiter, jedoch hinterlässt deren Stich häufig eine behandlungsbedürftige Einstichstelle. Der blutunterlaufende Punkt kann anschwellen und eitrige Bläschen bilden. Bei Kindern kommt häufiger zu antibiotischen Therapien oder Behandlungen mit Kortisonsalben, da der Juckreiz schwer zu ignorieren ist. Aufgekratzte Wunden bieten dann zusätzlich eine Eintrittspforte für pathogene Keime.

Die Stichstelle sollte deswegen umgehend desinfiziert und gekühlt werden. Sind heftige allergische Reaktionen bei Insektenstichen bereits bekannt, kann die Gabe von Antihistaminika sinnvoll sein. Auch Kühlgele aus der Apotheke können helfen, den Juckreiz zu lindern. Sollten sich die Beschwerden nicht innerhalb eines Tages bessern, sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. In schweren Fällen wird dann ein Antibiotikum verschrieben.

Tipp: Kriebelmücken halten sich vorrangig bodennah auf. Gut schützen kann man sich deshalb mit langen Hosen und Socken sowie Repellentien, die auf die Kleidungsabschlüsse aufgetragen werden.