Atemschutz für die Kleinen

Kindermasken: OP oder FFP2? APOTHEKE ADHOC, 22.03.2021 10:12 Uhr

Mittlerweile sind spezielle Kindermasken am Markt. Mit kleinen Helfern oder durch spezielle Faltungen kann die Passform optimiert werden. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Vielerorts müssen auch Kinder eine Maske tragen. Ob in der Schule, in der Bahn oder im Supermarkt – in den meisten Bundesländern heißt es: Ab sechs Jahren Maske tragen! Während es OP-Masken mittlerweile in angepasster Kindergröße gibt, gestaltet sich die Suche nach Kinder-FFP2-Masken schwieriger. Durch kleine Tricks kann die Passform noch optimiert werden.

Kinder-OP-Masken gibt es mittlerweile von zahlreichen Anbietern. So bietet zum Beispiel Klosterfrau einen medizinischen Mund- & Nasenschutz für Kinder zwischen 4 und 10 Jahren an. Das Medizinprodukt ist in einer Packungsgröße von 15 Stück erhältlich. Der Nasenbügel verfügt über einen Drahtkern, sodass die Passform optimiert werden kann. Der Durchmesser der Ohrschlaufen beträgt 3 Millimeter. Klosterfrau arbeitet bei der Produktion mit der Marke Rimbacher (Arnstadt) zusammen.

Doch auch FFP2-Masken werden mittlerweile in Kindergröße angeboten. Pädiater stehen den filtrierenden Halbmasken kritisch gegenüber. In einer gemeinsamen Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), der Gesellschaft für Pädiatrische Pulmologie (GPP) und der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (SGKJ) raten die Mediziner zum Tragen eines chirurgischen Mundschutzes, dies sei „die vernünftigste Lösung“. Die Kinder sollten zudem stets die Möglichkeit haben, die Masken abzusetzen und Tragepausen einzulegen.

Weiter heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme: „Eine Maske sollte nur bei wachen Kindern verwendet werden und nicht bei Kindern unter zwei Jahren, nicht bei schweren Atemproblemen, wenn die Kinder die Maske nicht ohne Hilfe entfernen können oder wenn sie aufgrund einer geistigen oder körperlichen Behinderung, ihrer intellektuellen Reife oder wegen Verhaltensauffälligkeiten diese nicht bestimmungsgemäß einsetzen können.“

FFP2-Masken sind nicht in genormten verschiedenen Größen erhältlich. Häufig ist es eine Art des Ausprobierens. Einige Maskenmodelle sind eher für kleine, schmale Köpfe geeignet, andere eher für große Gesichter. Hersteller wie AMPlus produzieren spezielle FFP2-Kindermasken. Der Hersteller gibt an, eine gute Passform für Kinder zwischen vier und zehn Jahren zu haben. Nicht alle Firmen haben FFP2-Masken für Kinder im Angebot, und so kann sich die Suche etwas schwieriger gestalten. Das liege daran, dass die Nachfrage nicht so groß und die Produktion teurer sei, heißt es. Bei einem höheren Verkaufspreis sei die Nachfrage bei den Kunden niedrig. Viele Eltern würden zu den einfacheren und für die Kinder angenehmeren OP-Masken greifen.

Steht keine FFP2-Maske für Kinder zu Verfügung, so können die Eltern den Sitz der Maske mit einigen Tipps und Tricks verbessern. Denn: Nur eine gutsitzende und enganliegende Maske gewährleistet einen guten Schutz. Je schlechter die Passform, desto größer die Gesamtleckage. Eltern können spezielle Kopfteile dazu kaufen, um die Passform hinter dem Kopf individuell einzustellen. Auch Klebestreifen für den Nasenbereich können die Dichtigkeit erhöhen. Auch die Passform von chirurgischen Masken kann verbessert werden. Für Kinder, die das Gefühl nicht mögen, wenn die Maske zu nah am Gesicht aufliegt, gibt es spezielle 3D-Halter. Diese gleichen einem Gerüst aus Silikon und werden unter der Maske angebracht und führen dazu, dass das Gewebe etwas absteht.

Manchmal reicht es auch schon, die OP-Maske in der Ohrschlaufen zu kürzen. Hierfür können diese über Kreuz genommen werden, oder mittels Knoten in der Länge reduziert werden. Unterschiedlichste Faltanleitungen zeigen auch, wie ein Erwachsenen-Modell in wenigen Schritten zu einer Kinder-Maske umfunktioniert werden kann. Hierbei sollte die Modellierung immer mit sauberen Händen vorgenommen werden. Die Innenseite sollte so wenig wie möglich berührt werden. Sobald der Mundschutz Fllecken aufweist und „durchgeatmet“ ist, sollte das Kind eine neue Maske aufsetzen.