Ausreichend Trinken

Flüssigkeitszufuhr: Pflichthinweis im HV Julia Germersdorf, 19.01.2023 12:07 Uhr

Eine tägliche Zufuhr von eineinhalb bis zwei Litern Flüssigkeit pro Tag ist für körpereigene Stoffwechselprozesse unabdingbar. Foto : Adobe Stock / Krakenimages.com
Berlin - 

Wasser ist für unseren Körper lebensnotwendig, es reguliert alle wichtigen Prozesse im Körper und versorgt die Zellen mit Mineralstoffen und Spurenelementen. Der Körper kann es nicht speichern, deshalb ist ständiger Nachschub nötig. Deshalb sollte die ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu den Pflichthinweisen im Handverkauf gehören.

Ohne Wasser kann der Mensch nur wenige Tage überleben. Unser Körper besteht zu einem großen Teil daraus: Bei Frauen liegt der Idealwert zwischen 45 und 60 Prozent, bei Männern zwischen 50 und 65 Prozent. Im Wasser werden Elektrolyte wie Natrium, Calcium und Magnesium gelöst, die für Stoffwechselprozesse unabdingbar sind. Nähr- und Botenstoffe werden übertragen. Außerdem ist Wasser nötig, um Gelenke zu schmieren und Abfallprodukte zu beseitigen. Tagtäglich verliert der Körper etwa zwei Liter über Urinausscheidungen, Schweißabsonderungen und sogar beim Atmen.

Viele Menschen trinken zu wenig. Dabei hat der Körper kein Wasserdepot. Es besteht ständig die Notwendigkeit des Auffüllens. Wird weniger Flüssigkeit aufgenommen als abgegeben wird, lassen die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit nach und es kommt zu einem Mangel: der sogenannten Dehydration. Dies kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit bedeuten.

Bei einer Dehydrierung bleiben Giftstoffe im Körper zurück. Außerdem können Sauerstoff und lebenswichtige Nährstoffe nur sehr schlecht transportiert werden, da die Fließgeschwindigkeit des Blutes beeinträchtigt ist. Der Körper beginnt, Wasser zu sparen. Und weil die Nieren nun weniger Flüssigkeit ausspülen, macht sich das zunächst an der Seltenheit der Toilettengänge bemerkbar. Und: Der Urin ist dunkler gefärbt. Kurzfristig kann der Körper diesen Notfallmodus abfangen, aber langfristig leiden lebensnotwendige Funktionen unter dem Wassermangel.

Symptome bei Dehydration

  • Durst
  • trockene Schleimhäute
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel und Kreislaufbeschwerden
  • Konzentrationsstörungen
  • Verwirrtheit
  • Müdigkeit
  • Gliederschmerzen
  • trockene Haut
  • dunkler Urin
  • Muskelkrämpfe
  • Herzrasen
  • Frieren

Wie viel Wasser braucht man täglich?

Eine leichte Dehydration kann durch Trinken ausgeglichen werden. Handelt es sich um einen schweren Flüssigkeitsmangel, braucht es eine Infusion. Dass es soweit gar nicht erst kommt, ist es wichtig, dem Körper rechtzeitig ausreichend Flüssigkeit zukommen zu lassen: Im Durchschnitt braucht er eineinhalb bis zwei Liter über den Tag verteilt. Als Faustregel gilt: Mindestens 35 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht. Bei körperlicher Anstrengung oder Hitze sollte es entsprechend mehr sein.

Ein Teil des Wasserbedarfs wird schon über die Nahrungsaufnahme gedeckt. Wer sich reichlich von Gemüse und wasserhaltigem Obst ernährt, sorgt grundsätzlich gut für den körpereigenen Flüssigkeitshaushalt. Dennoch: Ein Glas Wasser jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen kann dazu beitragen, fitter in den Tag zu starten. Überhaupt lässt sich sagen, dass ein Großteil der Flüssigkeitszufuhr am Vormittag übermäßigen Durst und Kopfschmerzen am Nachmittag vorbeugen kann. Gut geeignet, um den Flüssigkeitsbedarf zu decken, sind neben Wasser alle ungesüßten Getränke. Dazu zählen darf man neben Tee auch Kaffee.

Oft sind ältere Menschen von Flüssigkeitsmangel betroffen

Oft sind es die älteren Menschen, die viel zu wenig trinken. Das liegt mitunter an den Durstrezeptoren im Hirn, die im Alter nicht mehr verlässlich arbeiten: Trotz Wassermangel ist dann das Durstgefühl wenig bis gar nicht ausgeprägt. Die mangelnde Flüssigkeitszufuhr kann allerdings zu Verwirrtheitszuständen führen, die dem Gegenüber den Anschein machen, das die betreffende Person dement sei.

Erschwerend kommt hinzu, dass viele ältere Patienten und Patientinnen Blutdrucktabletten einnehmen müssen, die eine entwässernde Wirkung haben. Diese fördern zusätzlich die Ausscheidung von Wasser. Bereits ab einem Alter von Ende 20 wird das eigene „Ich-hab-Durst-Signal“ immer unzuverlässiger. Deshalb wird dringend empfohlen, mit zunehmendem Alter auch ohne Durstgefühl regelmäßig über den Tag verteilt Wasser zu trinken.