Adexa fordert Nachbesserungen

PTA ohne Aufsicht: Vorbild Impfzentrum Alexandra Negt, 05.01.2021 09:25 Uhr

In den Impfteams stellen PTA gerade ihren pharmazeutischen Sachverstand und ihre labortechnische Präzision unter Beweis, lobt die Adexa. Foto: Angela Pfeiffer/ADEXA
Berlin - 

In einigen Bundesländern sind PTA fester Bestandteil der mobilen Impfteams. Hier übernehmen sie die Aufgabe der Impfstoffaufbereitung vor Ort. Der mRNA-Impfstoff ist sehr sensibel – der Umgang muss geübt sein, um die Qualität nicht zu beinträchtigen. Die Adexa lobt den Einsatz: Die ersten PTA hätten bewiesen, dass sie auch ohne Aufsicht eines Apothekers zuverlässig arbeiten können.

Als „Aufwertung des Berufsbildes“ sieht die Adexa in ihrer Stellungnahme das Thema „PTA in Impfteams“. In zahlreichen Bundesländern übernehmen PTA gerade die Aufgabe der Rekonstitution. Der mRNA-Impfstoff von Biontech kommt als Mehrdosenbehältnis in den Zentren an. Vor Ort muss die Verdünnung und Auseinzelung erfolgen, die PTA arbeitet hierbei nach aseptischen Arbeitsweisen. „Dabei sind ihr pharmazeutischer Sachverstand und ihre labortechnische Präzision gefragt“, so die Adexa. Die Gewerkschaft betont dabei eine Besonderheit: „Eine Aufsicht durch eine Apothekerin oder einen Apotheker erfolgt laut Medienberichten nicht in jedem Fall, im Gegensatz zur Arbeit in der öffentlichen Apotheke.“ Die PTA hätten in den ersten Tagen nach der Impfstoffzulassung eigenverantwortlich gearbeitet und ihr Können unter Beweis gestellt.

Die Adexa nimmt die Aufgabe der PTA in den Impfteams zum Anlass, um erneut über das PTA-Reformgesetz zu sprechen: „Die Aufwertung von Berufsbild und Ausbildung der PTA war überfällig – und es ist bedauerlich, dass das PTA-Reformgesetz erst 2023 in Kraft tritt. Denn damit wird immerhin unter bestimmten Voraussetzungen das ‚Arbeiten unter Verantwortung‘ möglich.“ Die Adexa ist in der Verzögerung aber auch etwas Gutes: „Denn mit den Erfahrungen aus der Pandemie könnte das Gesetz noch vor seinem Inkrafttreten nachgebessert werden.“ Wie genau diese Nachbesserung aussehen könnte, darüber möchte die Gewerkschaft noch im Januar informieren.

Die Adexa hält an ihrem Ziel der verlängerten Ausbildung von drei Jahren fest. „Es war schon zum Zeitpunkt des Gesetzgebungsverfahrens abzusehen, dass zweieinhalb Jahre Ausbildungszeit zu kurz greifen, wenn es um das hohe Gut der Gesundheit geht.“ So lautet das Urteil von Adexa-Vorstand Andreas May: „Mein Appell an die verantwortlichen Politiker: An der Ausbildungsdauer für diesen so verantwortungsvollen Beruf darf nicht gespart werden!“