Adexa: Preis „ohrfeigt“ PTA 30.09.2025 15:21 Uhr
Adexa-Vorstand Andreas May hat Abda-Präsident Thomas Preis für seine Aussagen zur geplanten PTA-Vertretung kritisiert. „Über das Für und Wider solcher begrenzter Vertretungsoptionen für Nichtapprobierte lässt sich streiten, solange es von allen Seiten fair zugeht“, sagte er. Er warnte davor, die Berufsgruppen in der Apotheke gegeneinander auszuspielen.
May bezog sich auf einen Bericht mit Preis in einer Tageszeitung. Darin habe er den PTA unterstellt, „sie könnten ohne Aufsicht für ‚falsche Einnahme, falsche Beratung oder unpassend gewählte Ersatzmedikation‘ verantwortlich sein und Arzneimittel könnte dann ‚gesundheitsschädlich statt fördernd wirken‘. Das ist, mit Verlaub, eine Ohrfeige!“
Keine Probleme durch selbstständige PTA bekannt
Bereits seit Anfang 2023 könnten PTA unter bestimmten Voraussetzungen „unter Verantwortung“ arbeiten und damit selbstständig pharmazeutische Tätigkeiten ausüben. Für diese von der Apothekenleitung ausgewählten, besonders qualifizierten PTA entfällt die verpflichtende Beaufsichtigung durch einen Apotheker oder eine Apothekerin, die in der Apothekenbetriebsordnung als Regelfall festgelegt ist. „Mir ist nicht bekannt, dass es durch diese Neuregelung im PTA-Reformgesetz zu Komplikationen für Patientinnen und Patienten gekommen ist. Wie auch in all den Jahren nicht, in denen Apothekerassistent:innen im Westen und PI im Osten Apotheken für begrenzte Zeit geleitet hätten“, sagte May.
Wenn aber die größte Berufsgruppe in der Apotheke, die in sehr vielen Apotheken durchgehend im Handverkauf eingesetzt sei oder die Rezeptur verantworte, pauschal in der Laienpresse als Risikofaktor dargestellt werde, dann schadet das nicht nur dem Miteinander in den Apothekenteams, „sondern auch dem Vertrauen der Bevölkerung in die Kompetenz der öffentlichen Apotheke“.
Wenn die Arztpraxen künftig Präventionsleistungen, wie das Impfen, oder eine begrenzte Verordnungsbefugnis an die Apotheken abgeben sollen, dann brauchten die Apotheken mehr hochqualifiziertes Personal. „Was also spricht dagegen, einem Teil der PTA ein Angebot für eine berufsbegleitende Weiterqualifizierung zu geben, damit diese dazu beitragen, die notwendigen und wünschenswerten Leistungen der Vor-Ort-Apotheken in Zukunft flächendeckend aufrechtzuerhalten“, fragte er.